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Donnerstag, 27. Oktober 2011

Fünf Lichter Meditation - Der Medizinbuddha - Sangye Menla



Fünf Lichter Meditation - Der Medizinbuddha - Sangye Menla



1- Körperhaltung :

Wir halten unseren Körper gerade und entspannt. Die Schneidersitz oder Lotus-Position ist nicht unbedingt erforderlich; man kann ebenso auf einem Stuhl oder einem Hocker sitzen. Die korrekte Körperhaltung während des Meditierens ermöglicht, dass die der Fünf Elemente zu eigene Energie sich in den Zentralkanal hineinbewegt und dadurch eine natürliche Geistesruhe entsteht. In manchen Traditionen wird sogar behauptet, dass allein die korrekte Körperhaltung zu Erleuchtung führen kann!

Es gibt beim Meditieren 5 wichtige Punkte zu beachten:
1a-Den Körper aufrecht halten und entspannen.
Dadurch fließt die Energie des Erde Elements in den Zentralkanal hinein.

1b- Rechte Hand in die linke Handfläche legen und unter dem Bauchnabel positionieren.
Dadurch fließt die Energie des Wasser Elements in den Zentralkanal hinein.

1c- Das Kinn leicht einziehen und die Halswirbel strecken.
Dadurch fließt die Energie des Feuer Elements in den Zentralkanal hinein.

1d- Den Atem auf natürliche Weise kommen und gehen lassen.
Dadurch fließt die Energie des Wind Elements in den Zentralkanal hinein.

1e- Die Augen acht Fingerbreit vor der Nase auf einen Punkt richten.
Dadurch stabilisiert sich der Geist.

Wir achten auf unsere Position, bleiben entspannt und spüren das Kommen und Gehen des Atems an unserer Nasenspitze. Wir lassen die Gedanken vorbeiziehen und den Geist in sich selbst ruhen. Ebenso wie schlammhaltiges Wasser sich klärt wenn man es nicht bewegt, zeigt sich die unbefleckte Natur des Geistes wenn Anhaftung und Verneinung nicht vorhanden sind.
2- Die Vier Grundlegenden Gedanken die uns für die Meditation motivieren

Wir nützen die Stille des Geistes um über vier wichtige Punkte zu reflektieren. Diese Vier Gedanken sind das Fundament der buddhistischen Lehre und werden als Basis Meditation empfohlen um dem Geist eine Ausrichtung zu geben. Wir begegnen hier einer reflektierenden Form des Meditierens, die sich mit Geistesruhe Meditation (Shine, Vipassana) ergänzt. Das Reflektieren über diese Vier Grundgedanken führt zu sofortiger Beharrlichkeit und wird deshalb am Anfang jeder Meditation geübt. 
Erster Gedanke:
2a- Der Kostbare Menschenkörper
Wir haben eine außergewöhnliche Gelegenheit die wahre Natur unseres Geistes zu erkennen, indem wir einen gesunden Menschenkörper besitzen und in einem Land und zu einer Zeit geboren sind , wo geistige Freiheit herrscht. Ohne dies hätte der Geist zusätzliche Schwierigkeiten seine Vollkommenheit zu erfahren.

Über folgenden Gedanken sollten wir kurz reflektieren:
Mögen alle Lebewesen die Kostbarkeit ihres Menschenkörpers erkennen und
diesen zum Wohl anderer und für sich selbst nutzen.
Zweiter Gedanke:

2b- Karma: Ursache und Wirkung
Positive Handlungen mit Körper, Rede und Geist tragen positive Früchte. Negative Handlungen bewirken das Gegenteil. Erkenntnis der wahren Natur unseres Geistes ist nicht zu trennen von einer Ansammlung an Verdienst.
Unsere Verhaltensweisen mit Körper, Rede und Geist beeinträchtigen nicht nur unsere Zukunft sondern auch unsere Wahrnehmungsfähigkeit. Dadurch ist rechtes Verhalten unabdingbar um die zeitlosen Früchte der Meditation genießen zu können.
Auf diesen zweiten Gedanken sollten wir meditieren:
Mögen alle Lebewesen positive Handlungen mit Körper, Rede und Geist ausführen und
in dem Nicht-Handeln der Soheit verweilen.
Dritter Gedanke:

2c- Vergänglichkeit und Tod
Alle Erscheinungen einschließlich unseres Menschenkörpers unterliegen in dieser bedingten Welt dem Gesetz der Veränderung.
Die Vergänglichkeit ist überall zu sehen und der Zeitpunkt des Todes ist ungewiss. Deshalb sollten wir mit dem Meditieren nicht warten sondern jeden Moment nutzen um die Natur unseres Geistes zu erkennen und dadurch den Wesen besser helfen zu können.

Auf diesen dritten Gedanken sollten wir meditieren:
Mögen sich alle Lebewesen der Vergänglichkeit bewusst werden und beharrlich praktizieren um die ungeborene Natur des Geistes zu erfahren.
Vierter Gedanke:

2d- Das Leid in Samsara
Alle Wesen ohne Ausnahme leiden. Sie leiden weil sie nicht bekommen was sie sich wünschen oder haben Angst zu verlieren was sie bereits besitzen, vor allem den eigenen Körper. Die tiefste Ursache des Leids bleibt jedoch die Ich-Haftigkeit. Ein Zustand der Trennung, indem der Geist aufgrund seiner Verliebtheit in unzähligen Erscheinungen nach Identitätswerten sucht und sich dabei selbst verliert. Dies zu Erkennen ist wahre Befreiung.
Auf diesen vierten Gedanken sollten wir meditieren:
Mögen alle Lebewesen das Leid der bedingten Welt erkennen und die Ich-Haftigkeit als Ursache des Leidens beseitigen.
3-Zuflucht
Nachdem wir kurz über diese Vier Grundgedanken meditiert haben, lassen wir den Geist wieder in sich selbst ruhen.

Aus der Offenheit des Raumes verdichtet sich vor uns die Essenz der Zuflucht in der Form des Medizinbuddhas und seinem Mandala.

Sein Körper ist lapislazuliblau, durchsichtig,
strahlend und perfekt aus Licht und Segen geformt.
Er sitzt inmitten einer makellosen Lotusblüte, auf einer Mondscheibe
in der Lotushaltung auf einem Thron von acht Schneelöwen gestützt.
In seiner rechten Hand hält er zwischen Zeigefinger und Daumen
in der Geste des Gebens die Aroura Pflanze, welche
alle 404 Grundkrankheiten aufgrund von Unwissenheit, Begierde
und Hass heilen kann.
In seiner linken Hand befindet sich auf seinem Schoß
in der Geste des meditativen Gleichgewichts
eine Bettelschale mit Langlebens-Nektar gefüllt.
Er trägt die drei Dharma-Roben und sein Körper besitzt alle
perfekten Merkmale eines Buddhas.
Er ist eine Verkörperung der Heilkraft des Raumes
die zum Wohl der Wesen ständig wirkt.
Sein Ansehen erweckt in uns eine natürliche Hingabe
und wir wünschen uns zutiefst, ebenfalls einen solchen zeitlosen und makellosen Zustand zu verwirklichen um dadurch die Wesen von Leid befreien zu können.
Um Ihn herum befinden sich die sieben Brüder der Medizin, die sechzehn Boddhisattvas und Schutzgottheiten.
Dieses Mandala voller Pracht und Segen schaut in unsere Richtung.

Wir schauen in die Richtung des Mandalas. Unser Vater, unsere Mutter und ausnahmslos alle Lebewesen sind anwesend.
Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf Medizinbuddha, falten unsere Hände auf Höhe des Herzens und wiederholen dreimal den Zufluchtstext:

3a-Wir nehmen zuerst Zuflucht in die Offenheit des Geistes (Buddha), die nicht eine Nicht-heit ist, sondern ein zeitloses Potential aus dem alles entstehen und sich entfalten kann. Dieses Potential hat weder Anfang noch Ende, wurde nicht geboren und kann deshalb auch nicht vergehen.
In die Offenheit des Geistes (Buddha) nehmen wir Zuflucht

3b-Wir nehmen Zuflucht in die Klarheit des Geistes (Dharma), in alle geschickten Mittel die seit anfangsloser Zeit von verwirklichten Meistern weitergegeben wurden um Erkenntnis der wahren Natur des Geistes zu ermöglichen.
In die Klarheit des Geistes (Dharma) nehmen wir Zuflucht
3c-Wir nehmen Zuflucht in die Unbegrenztheit (Sangha) des Geistes, in all jene die aufgrund ihres Bemühens jenseits des Leids gegangen sind, die Natur des Geistes erkannt haben und dadurch als makellose Wegbegleiter betrachtet werden können.
In die Unbegrenztheit des Geistes nehmen wir Zuflucht
3d-Wir nehmen Zuflucht in die zeitlosen Ikonen des Geistes (Yidam), die dazu dienen, das Ungeborene Klare Licht durch geschickte Mittel zu erkennen.
In die zeitlosen Ikonen und geschickten Mittel des Geistes nehmen wir Zuflucht
3e-Wir nehmen Zuflucht in alle Beschützenden Kräfte des Raumes (Yeshe Gönpo), welche uns die drei Arten von Schutz gewähren können.
In die Aktivitäten und Beschützenden Kräfte des Geistes nehmen wir Zuflucht
3f-Wir nehmen vor allem Zuflucht in denjenigen der alles in sich vereinigt, unseren geliebten und verwirklichten Meister auf dem Weg.

Sein Geist verweilt in der Offenheit des Raumes, seine Rede vermittelt die kostbare Lehre um den Geist zu erkennen, seine Präsenz ist die Offenbarung der Unbegrenztheit des Raumes, die sich zum Wohl der Wesen auf unaufhörliche Weise verdichtet. Sein Körper ist der zeitlose Archetyp des Raumes, auf den die Wesen meditieren können, um die Natur ihres Geistes zu erkennen. Sein Segen gewährt Schutz gegen plötzlichen Tod durch Unfälle, Krankheiten und vor allen Störungen während der Meditation.

In den Lehrer, der alles in sich vereinigt, unseren wahren Freund auf dem Weg nehmen wir Zuflucht

Möge ich fähig sein, dem Boddhisattva Pfad zu folgen und alle Lebewesen zu Glück und zu Befreiung führen

Nachdem wir dieses Gebet dreimal rezitiert haben, lassen wir den Geist wieder in sich selbst ruhen, frei von Festhalten und Verneinen.
4-Die Aufbauende Phase der Meditation

Wir lassen den Geist in sich selbst ruhen und genießen diesen gegenwärtigen Augenblick des ruhigen Verweilens in dem was ist, frei von Festhalten und Verneinen.
Dann rezitieren wir das Leerheit Mantra:

OM SOBHAVA SHUDDHA SARWA DHARMA SOBHAVA SHUDDO HANG

Mit diesem Mantra werden sowohl die Phänomene als auch jegliches Festhalten an einem Ich gereinigt.
Alles um uns herum löst sich nach und nach in Licht auf. Die Festigkeit der Phänomene lässt langsam nach bis sich die unbefleckte der Phänomene innewohnende Natur offenbart.

In einem Augenblick wird alles offen und klar, so wie die Weite des Himmels selbst.

In dieser Offenheit, die nicht ein Nichts bedeutet, verdichtet sich die wahre Natur unseres Geistes, in der Form des Medizinbuddhas – Sangye Menla, der Heilkraft des Raumes.
Sein Körper ist lapislazuliblau, durchsichtig,
strahlend und perfekt aus Licht und Segen geformt.
Er sitzt inmitten einer makellosen Lotusblüte, auf einer Mondscheibe
in der Lotushaltung auf einem Thron von acht Schneelöwen gestützt.
In seiner rechten Hand hält er zwischen Zeigefinger und Daumen
in der Geste des Gebens die Aroura Pflanze, welche
alle 404 Grundkrankheiten aufgrund von Unwissenheit, Begierde
und Hass heilen kann.
In seiner linken Hand befindet sich auf seinem Schoß in der Geste des meditativen Gleichgewichts eine Bettelschale mit Langlebens-Nektar gefüllt.
Er trägt die drei Dharma-Roben und sein Körper besitzt alle
perfekten Merkmale eines Buddhas.
Er ist eine Verkörperung der Heilkraft des Raumes
die zum Wohl der Wesen ständig wirkt.
Sein Ansehen erweckt in uns eine natürliche Hingabe
und wir wünschen uns zutiefst, ebenfalls einen solchen zeitlosen und makellosen Zustand zu verwirklichen um dadurch die Wesen von Leid befreien zu können.

Und wir beten zu Ihm in folgender Weise:
Du, der du die Vollkommenheit des Heilens verkörperst, dich bitten wir,
gewähre Deinen Segen, damit die fünf Elemente in ihr makelloses
Gleichgewicht zurückfinden. Bitte reinige Körper, Rede und Geist aller Lebewesen
und all das Negative das jemals Begangen wurde. Helfe uns dabei,
das ungeborene Klare Licht des Geistes zu erkennen,
damit wir fähig werden, die Wesen von Leid zu befreien.

Nachdem wir so gebeten haben,
kommt der Medizinbuddha immer näher an uns heran,
bis Er direkt vor uns im Raum verweilt.

Wir können Sein Kraftfeld von Licht und Segen
deutlich spüren, vor allem Sein fünffarbiges Licht das unseren Körper durchflutet
und jegliche Krankheiten und Verzweiflungen beseitigt.

4a-Aus Seiner Stirn strahlt ein weißes Licht in unsere Stirn hinein.
Es fließt zwischen den Augenbrauen in unsere Stirn
und füllt unseren Körper ganz auf.
Wir nehmen das Licht auf entspannte weise in uns auf
und spüren wie es in unseren Körper hineinfließt
und jegliche Körperteile erreicht und reinigt.
Es reinigt alles Negative, was jemals durch
unsere Form verursacht wurde, reinigt die Verblendung des Geistes
und lässt die Weisheit des Raumes (Dharmadatu) sich spontan entfalten.
Durch den Segen des weißen Lichtes werden zusätzlich
die subtileren Kanäle des Herzens von Schleim gereinigt
und dadurch Klarheit gefördert.
Wir lassen uns von dem Licht durchdringen
und nehmen gleichzeitig die Schwingung OM in unserm Kopf wahr.

Gelassen nehmen wir Licht und Schwingung in uns auf
und spüren wie sich durch den Segen des Lichtes und Mantras die
Offenheit und Grenzenlosigkeit des Raumes mühelos entfaltet.

4b-Aus der Kehle des Medizinbuddhas
strahlt ein rotes Licht in unsere Kehle hinein
und füllt unser Sprachzentrum ganz auf.
Es reinigt unsere Rede und entfernt alles
Negative das jemals von uns gesagt wurde.
Es reinigt vor allem Anhaftung und Begierde
und lässt die Weisheit der Unterscheidung sich entfalten.
Durch den Segen des roten Lichtes
welches unseren Körper durchflutet
werden Kälte Krankheiten beseitigt.
Wir nehmen das Licht in uns auf
und spüren wie unser Sprachzentrum zu
einem Werkzeug wird, um den Wesen zu helfen.
Gleichzeitig hören wir die Schwingung AH in
unserer Kehle vibrieren.

Gelassen nehmen wir Licht und Schwingung in uns auf
und spüren, wie sich Geistes-Bewusstsein und Konzepte
durch den Segen des Lichtes und Mantras in
Einsicht über die Leerheit der Phänomene
entfalten.

4c-Aus dem Herzen des Medizinbuddhas vor uns
strahlt ein blaues Licht in unser
Herzzentrum hinein und füllt unsere
Herzgegend ganz auf.
Durch den Segen des blauen Lichtes werden
Aggressionsmuster gereinigt
und die Spiegelgleiche Weisheit kann sich spontan entfalten.
Wir nehmen das Licht in uns auf und spüren wie
es unser Herz erfüllt und sich anschließend überall verteilt.
Durch den Segen und die Kraft des blauen Lichtes werden Hitze Toxine und
Abfallprodukte unseres mentalen Bewusstseins gereinigt und wir hören
gleichzeitig die Schwingung HUM in der Mitte unseres Brustkorbs vibrieren.

Gelassen nehmen wir Licht und Schwingung in uns auf
und spüren wie Bewusstsein durch den Segen des Lichtes und Mantras sich
in Bewusstheit wandelt und die Phänomene makellos reflektiert.

4d-Aus dem Bauchnabel des Medizinbuddhas
strahlt ein goldenes Licht in unseren Bauchnabel hinein.
Es durchdringt unsere Bauchgegend, verteilt sich im ganzen Körper
und entfernt vor allem Eitelkeit und Stolz.
Dadurch kann sich die Weisheit der Gleichheit spontan entfalten.
Durch den Segen des goldenen Lichtes, werden zähflüssige Schleim Ablagerungen und Verhärtungen beseitigt.
Gleichzeitig hören wir die Schwingung SO in unserer Bauchnabelgegend vibrieren.

Gelassen nehmen wir Licht und Schwingung gleichzeitig in uns auf
und spüren, wie die Trennung zwischen Samsara und Nirvana, einem Selbst
und anderen, Sein und nicht-Sein durch den Segen des Lichtes und Mantras
aufgehoben wird.

4e-Aus der Geheimstelle des Medizinbuddhas
strahlt ein grünes Licht in unser Geheimzentrum hinein.
Es dringt in uns, verteilt sich in unserem ganzen Körper,
reinigt Eifersucht und Neid und lässt
die Vollendende Weisheit sicht entfalten.
Durch den Segen des grünen Lichts werden Feuchte Hitze Ansammlung
und Innerer Wind aus Angst beseitigt.
Gleichzeitig hören wir die Schwingung HA in unserer
Geheimstelle vibrieren.

Gelassen nehmen wir Licht und Schwingung in uns auf und
spüren unsere Bereitschaft, die Wesen in unaufhörlicher Weise
durch Emanationen und geschickte Mittel von Leid zu befreien.

Nachdem jedes einzelne Zentrum von Licht und Schwingung
gesegnet wurde, werden nun alle Fünf Lichter gleichzeitig
aufgenommen, weiß, rot, blau, gelb, grün und wir
hören mit Abwechslung die fünf Mantras in uns
vibrieren: OM-AH-HUM-SO-HA
Dadurch erlangen wir Vollkommenheit
und verwirklichen alle fünf Weisheiten.

Wir verweilen in diesem Zustand so lange wie möglich
und nehmen auf gelassene Weise den Segen in uns auf.
Der Medizinbuddha vor uns repräsentiert die Vereinigung von Leerheit und Glückseligkeit
und ist von wundervollem Regenbogenlicht umgeben.
Wir rezitieren das Mantra des Medizinbuddhas so lange wie uns möglich:
TEYATA OM BEKANZE BEKANZE MAHA BEKANZE RADZA SA MOUG GATE SOHA
Während der Rezitation des Mantras werden die Lichter entweder einzeln oder gemeinsam in die entsprechenden Chakren aufgenommen. Das Mantra kann auf drei unterschiedliche Weisen rezitiert werden: laut, leise oder nur mental. Jede Silbe sollte aber deutlich ausgesprochen werden.

5-Die Verschmelzungsphase der Meditation

Nachdem wir so voll Achtsamkeit und Gelassenheit meditiert haben,
löst sich die Form des Medizinbuddhas vor uns in
Licht auf. Diese wundervollen und unzähligen fünf-farbigen
Regenbogenlichter fallen durch die Öffnung am Scheitel unseres Kopfes in uns
hinein und füllen unseren Körper ganz auf.
Wir spüren wie diese Lichtstrahlen unseren Körper ganz auffüllen
und einen Zustand von Ich-losigkeit und Glückseligkeit erzeugen.

Wahrheit innen und außen sind jetzt untrennbar voneinander geworden
und wir verweilen in diesem perfekten Zustand, indem es keine
Trennung mehr gibt und der Geist sicht selbst begegnen kann.
Ein Dasein ohne Betrachter!

6-Die Auferstehungsphase

Wie früh morgens kurz vor dem vollständigen Aufwachen
verdichtet sich langsam wieder eine Welt um uns herum.
Durch den Segen der Meditation - oder der
Vollkommenheit die wir erlangt haben - erscheinen wir selbst
in der Form des Medizinbuddhas.
Die Welt um uns herum ist zu seinem reinen Mandala geworden und alle Wesen
sind wie Buddhas und Boddhisattvas: rein, perfekt und makellos.
Laute und Geräusche werden als Mantras, Gebete und kostbare
Belehrungen empfunden und alle Gedanken
sind zum Spiel der Fünf Weisheiten geworden.
Wir versuchen in diesem Zustand zu verweilen so lange es uns möglich ist.
7-Verdienste der Meditation teilen

Anschließend wünschen wir:
Möge all das Gute, dass durch diese Meditation angehäuft wurde,
nicht nur bei uns bleiben, sondern grenzenlos werden
und alle Wesen (sichtbare wie unsichtbare) zu Glück und zu Befreiung führen.

Wir denken vor allem an unsere Eltern, Geschwister, Kinder, Freunde und
Kranke die unsere Hilfe benötigen.
Wir halten diese reine Vorstellung aufrecht, auch wenn wir wieder Arbeiten gehen.

8-Zusätzliche Erläuterungen zu dieser Meditation

Wir sollten unsere Meditation niemals beurteilen, sondern die Sitzungen so akzeptieren wie sie sind. Die Lichter müssen nicht krampfhaft visualisiert werden, sondern sollten wie Sonnenstrahlen in einem Zustand höchster Gelassenheit aufgenommen werden. Das Mantra wird mit den Lichtern gemeinsam wahrgenommen und rezitiert. Es ist vor allem wichtig zu spüren, wie das Licht die Chakren segnet, die Elemente wieder in ein Gleichgewicht bringt und sich anschließend im Körper verteilt. Nachdem die Lichter lange genug aufgenommen wurden und das Mantra vielmals rezitiert wurde, lösen sich die Form und die Attribute des Medizinbuddhas in uns auf. Die Lichter fließen durch unsere Scheitelöffnung in uns hinein und füllen unseren Körper ganz auf. In diesem Zustand von Untrennbarkeit zu verweilen ist von großer Bedeutung, da sich in diesem Moment der Geist selbst erkennt. Das Aufwachen aus diesem „ Zustand “ - was eigentlich kein solcher ist da es keinen Betrachter mehr geben sollte -, ist mit dem Aufwachen früh morgens zu vergleichen wo sich langsam eine Welt von Geräuschen, Gerüchen und Empfindungen um uns herum verdichtet. Vergleichbar einer Wiedergeburt, mit dem Unterschied, dass der Geist sich selbst erkannt hat und nun die Phänomene nicht mehr als Identitätswerte benötigt. Falls die Soheit aller Dinge nicht erkannt wurde, werden wir künstlich versuchen die Welt mit den Augen eines Buddhas zu sehen bzw. versuchen, die Untrennbarkeit von absoluter und relativer Wahrheit zu erkennen. Die „Filme“ werden einfach ausgetauscht und anstatt einem Film mit Vergänglichkeit und Schmerzen projektieren wir einen Film der Glückseligkeit, in der Hoffnung, dass eines Tages der Geist so sehr überzeugt ist, dass er sich dadurch selbst erkennt.

Diese Meditation wurde aufgrund von Mitgefühl geübt und sollte deshalb immer mit einem Widmungsgebet abgeschlossen werden. Wir sollten ganz besonders an unsere Eltern und Verwandten denken. Mit der Zeit kann sich der Kreis unseres Mitgefühls ausdehnen und alle Lebewesen erreichen - vor allem auch unsere Patienten, die Hilfe benötigen. Es ist üblich diese Vorstellung bereits bei der Zufluchtnahme zu haben. Alle Lebewesen sind anwesend und schauen in Richtung des Zufluchtbaumes oder des Medizinbuddhas. Vater, Mutter und alle Lebewesen sind anwesend.
Diese Meditation wurde zum Wohlergehen aller fühlenden Wesen geübt und mit Mitgefühl abgeschlossen. Auf diese traditionelle Weise schließen wir die Praxis ab. Man kann diese Meditation überall ausführen und benötigt weder einen Altar noch außergewöhnliche Gegenstände. „Mikromeditationen“ sind für westliche Geister wichtiger als zu lange Sitzungen. Ich empfehle jedem, bei jeder Gelegenheit den Medizinbuddha zu visualisieren und die Lichter aufzunehmen. Dieser Text dient nur als Hilfsmittel und muss nicht immer gelesen werden. Die Visualisation und vor allem die Hingabe in die ungeborene Heilkraft des Raumes bilden die Essenz und den Segen.

Ich habe diesen Text auf Bitten zahlreicher Schüler verfasst.
Möge der Inhalt hilfreich sein und der Segen des Medizinbuddhas Gesundheit schenken und ganz besonders jenen die mit Hingabe üben, Erkenntnis in die Natur des Geistes offenbaren!

Claude Diolosa, la Boria del Cheyrou, 27.11.2004
 

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Motto des Monats

"Vergessend, was vergangen ist, mich aber ausstreckend nach dem, was vor mir liegt, jage ich nach der mir bestimmten himmlischen Berufung durch den Herrn."
(Phil 3.13f - Bibel)