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Samstag, 15. Oktober 2011

Michael


Bild:Guido Reni


 *
Michael, leuchtender Beistand
Der Gottheit der dreifachen Sonne!
Bewährter Führer!
Mit den Engelmächten droben
Jauchzest du voll Freude:
Heilig bist du, o Vater;
Heilig du, heiliger Logos,
Der vor allem Anfang bestand,
Und heilig der Geist auch,
In einer Herrlichkeit und einer Herrschaft,
In einer Göttlichkeit, Natur und Kraft.
Michael, Engelsfürst,
Von Feuer ist deine Gestalt
und wunderbar deine Schönheit.
Denn ohne körperliche Hülle
Durchwanderst du die Weisen der Welt,
Die Aufträge des Allschöpfers erfüllend.
Du zeigst dich machtvoll in deiner Stärke
Und schufst einen Heilquell
in deinem Tempel,
Der zu deinem heiligen Ruhme
geehrt wird.
Herr, der du, wie es geschrieben steht,
Deine Engel zu Winden machest,
Und deine Diener zu Feuerflammen,
Du hast als ersten, obersten Führer
Inmitten deiner Scharen bestellt
Den Erzengel Michael.
Er folgt deinem Winken, o Logos,
Und erhebt in Ehrfurcht
den dreifach heiligen Lobgesang
Auf deine Offenbarungsherrlichkeit.

(aus dem Griechischen)

Und siehe, der Engel des Herrn kam daher




 *
Und siehe,
der Engel des Herrn kam daher,
und ein Licht schien in dem Gemach;
und er schlug ihn an die Seite
und weckte ihn und sprach:
''Stehe behende auf!''
Und die Ketten fielen von seinen Händen,
und der Engel sprach zu ihm:
''Wirf deinen Mantel um dich
und folge mir nach!''

        (Apostelgeschichte 12)

Anael

Bouguereau

 

Anael

Die schönsten Blumen blühen
nur, wo die Liebe wohnt;
die zarten Blüten welken,
wenn kalter Hauch sie streift;
sie schließen ihre Blätter
und suchen bei sich Schutz
Doch Sternenaugen blicken
so sanft auf sie herab -
da öffnen sie sich wieder,
enthüllen ihren Glanz
und zeigen ihre Farben,
ihr strahlendes Gesicht.
Und all der stille Jubel,
der jauchzend sie erfüllt,
bricht wie ein Quell von Schönheit
so klar und süß hervor -
und nun sie Freude bringen
dem, der sie liebend schaut.

*

Seraphim






Seligkeit, Seligkeit -
silberner Tanz auf den Wassern,
die im klaren Grün
schimmern, singen, leuchten;
silbernes Licht in den Wellen,
die als grüner Schein
sich über die Tiefe erheben;
silbernes Schweben im Meer,
in seiner lichtgrünen Welt,
diamantenhell.
Seligkeit, Seligkeit -
silberner Sternenklang,
der in den Räumen singt
bläulichweiß und klar;
silberner Tönestrom,
durch alle die Himmel hindurch
süßester Lichtgesang;
silbernes Seligsein
in der Unendlichkeit
strahlender Sternennacht.
Seligkeit, Seligkeit -
silberne Süße im Traum,
die durch die Adern rinnt,
flüssiges Lichtfeuer;
silbernes Singen im Rot
glühenden Freudvollseins
tanzt und schwingt im Blut;
silbernes Strahlen im Blau
all der tiefsten Träume
von der Vollkommenheit.
Seligkeit, Seligkeit -
silbernes Jauchzen, Licht,
Bläue, klarstes Grün,
diamantenes Strahlen,
Tanz, Gesang und Traum,
aller Räume Tiefe,
aller Welten Schein,
aller Meere Süße
und der Sterne Sein.
Seligkeit, Seligkeit -

Engelchöre



Engelchöre

Singende, sich verflechtende Bänder,
Lichterketten, vielgestalt,
ineinander fließende Ströme,
auseinander und zurück,
über-, unter-, durcheinander,
fließendes, fließendes seliges Glück,
Lichtgesang und leuchtendes Tönen,
Stille, die Klang und Schwingen wird,
immerfort sich ändernd, kreisend
und einander bindend, lösend
und sich neu verschlingend, kreuzend
und in freien Wellen fließend,
schwingt der Klänge Band sich hin.
Töne sind es, Lichtgewebe,
in denen sich die Strahlen kreuzen,
aus denen sich das Licht ergießt,
in die alle Engel schauen,
die sie bilden mit ihrem Sein,
das Gesang und Licht und Schauen
und die ewige Freude ist,
Gott zu sehen, Gott zu wissen,
um Ihn Tag und Nacht zu sein,
aus Ihm ganz und gar zu leben
und mit allem Tun und Sein
Antwort nur auf Ihn zu geben,
Licht und ewig so zu sein,
sich im eigenen Singen zu regen
und so Fließen der Töne zu werden,
die das Äußerste an Schweben
und an Wonne, Licht und Strahlen,
an der Grenze zum Gottessein.

*

Ihr sollt nicht eure Flügel falten (Khalil Gibran)



Ihr sollt nicht eure Flügel falten,
damit ihr durch Türen kommt,
noch eure Köpfe beugen,
damit sie nicht gegen eine Decke stoßen,
noch Angst haben zu atmen,
damit die Mauern nicht bersten und einstürzen.

Ihr sollt nicht in Gräbern wohnen,
die von den Toten für die Lebenden gemacht sind.
Und obwohl von Pracht und Glanz,
sollte euer Haus weder euer Geheimnis hüten,
noch eure Sehnsucht beherbergen.

Denn was grenzenlos in euch ist,
wohnt im Palast des Himmels,
dessen Tor der Morgennebel ist und dessen
Fenster die Lieder und die Stille der Nacht sind.

Khalil Gibran

Schaue her und höre zu Engel des Friedens




*

Schaue her und höre zu Engel des Friedens


Schaue her und höre zu ! Der
Frieden befindet sich hinter
dem Schleier der Welt, in der
großen allgegenwärtigen
Stille, einer gotterfüllten
Stille, einer Stille, die Gott ist.

Der Frieden ist eine
fruchtbare Erde, wo die
allerschönsten Blumen frei
aufblühen, um die Engel zu
entzücken.


Die Sonne erhellt alles mit
ihrem klaren Licht.

Die Quellen des Lebens
fließen im Überfluß für alle
Wesen, alles erneuernd und
alles verjüngend.


In diesem Königreich
mangelt es an nichts. Die
Liebe allein ist der Meister.

Die Suche nach Frieden ist
die Suche nach der Wahrheit.


Hebe die Augen, öffne Dich....
Der klare Himmel unter einer
strahlenden Sonne;
sein tiefes und lichtvolles blau;
die bläuliche Sphäre, die uns
in ihrem Schoß trägt;
die reine und klare
Atmosphäre der hohen Berge,
die beständige und mächtige
Kraft dieser Plätze;
die majestätische Gegenwart
der hohen Bergspitzen;
die freie Aussicht, die
Großartigkeit des Himmels
unter Deinem Kopf;
und unterhalb, die Menschen
in dem Tal...
Alles ist klar, alles ist in
Ordnung;
Du bist klar, frei;
Du wünscht für Dich nichts
mehr, Du öffnest Dich der
Gegenwart;
Du siehst den Frieden Gottes.


Der Frieden ist die himmlische Harmonie,
auf der Erde verwirklicht durch die
Göttliche Liebe, die frei von Seele zu
Seele aller Wesen fließt, um sie in einen
unbegrenzten und unendlichen Aufstieg
zu führen.

Der Frieden ist eine Kraft der Stabilität,
die es erlaubt, die Beziehungen zwischen
den Wesen zu harmonisieren, eine klare
Kraft, geboren aus der Einheit Gottes.


Die drei Phasen der Verwirklichung des
inneren Friedens :

Sein Instrument mit der Musik des
Kosmos in Übereinstimmung
bringen
Seine eigene Note finden- seinen
Platz
Zur kosmischen Vereinigung spielen

Seine Note finden bedeutet aus der
Illusion der Getrenntheit und der falschen
Identifikationen auszubrechen, um sich
mit dem ewigen Wesen zu vereinigen.


Der Frieden wäre dieses Wesen, das sich
hinter der Musik befindet, obwohl es
selbst Musik ist.

Die Note wäre die Stille.

Die Musik wäre der Ton.


Die Stille in dem verwirklichtem Ton der
Frieden.




Der Frieden öffnet die Tür der Stille – Du betrittst das
Unendliche und die Ewigkeit:

der Tod wird zum Leben;
die Leere wird zur Fülle ;
die Quantität, die Qualität;
das falsche Wissen Tod, ein lebendiges
Wissen ;
der Egoismus und die Angst, eine Eröffnung
auf die andere, über die Welt, über das
Leben;
der Verfall , ein Glaube;
die Teilung (Isolierung - Ausschluß) und die
Zerstreuung,
eine Kooperation, eine Vereinigung;
die Verschwendung und der Verlust, eine
Bereicherung, eine Befruchtung;
die Zerstörung, ein völliges Aufblühen des
Seins;
die Teilung und die Disharmonie, die Einheit
und die Harmonie.

Wenn Du dich in der Strömung des göttlichen Lebens
befindest, laß sie Dich bis ins Königreich des Friedens
führen.
Die Liebe Gottes öffnet alle Türen.
Wenn Du in dem göttlichen Frieden lebst, bist Du die
Türe.


Das Wesen im Frieden sagt : "
Wenn ich will, dann kann ich
auch, denn ich bin bei Gott."

Der Engel des Friedens geleitet
Dich an die Türen des Lebens :
Du betrittst die wahre Arbeit, Du
wirst neu geboren.




Stell Dir einen schönen
Baum im Frühling vor.

Der Saft beginnt unter Einwirkung
der kosmischen Kraft erneut zu
fließen, um das eingeschlafene
Wesen zu wecken, um es zu einer
größeren Reife und zu neuen
Erfahrungen mit dem gesamten
Kosmos einzuladen, in einer
harmonischen und alles
durchdringenden Zusammenarbeit ,
die das Leben und die ganze Größe
und die Schönheit der kosmischen
Intelligenz ehrt.

Empfinde das neue Leben wie einen
Organismus, der sich nach einem langen
Schlaf wieder in Bewegung setzt...

Du befindest Dich im Herz des Lebens.

Das ist eine wahrhaftige Explosion, eine
vollständige Transformation.

Der ganze Baum erneuert sich und der
ganze Kosmos erneuert sich mit ihm.

Betrachte wie diese freie Allianz zwischen
dem Himmel und der Erde seine Wurzeln
im Frieden hat.

Das Wesen des Baumes ist mit der Quelle
des Lebens verbunden und es scheint,
daß nichts ihn aufhalten kann.

So spricht der Engel des
Friedens :

" Du, der Du zu mir kommst,
höre zu !

Die Erde, die Dich trägt, Dich
ernährt und Dir das Leben
schenkt, das ist die Erde
Deiner Vorfahren.

Sie ist die lebendige Frucht
ihrer Arbeit, und Du bist für
sie verantwortlich, für alle,
die nach Dir kommen
werden.

Sie muß mit Liebe bis zur
letzten Vollendung
emporgehoben werden.

Du trägst alle Wesen, das ist
der Preis Deiner Freiheit.

Du trittst in eine Linie ein, die der Diener
des Guten- gegenwärtig, vergangen,
zukünftig- alle lichtvollen Geister dieser
Arbeit einschließend. "

Jedes Mal, wenn Du Dich mit
Gott verbindest, nimmst Du ein
Stück Ewigkeit mit.

 *
Evangelia

Empfehlungen für das Leben ( Dalai Lama)



Empfehlungen für das Leben im neuen Jahrtausend (im Internet veröffentlicht und dem Dalai Lama zugeschrieben)
1.    Beachte, daß große Liebe und großer Erfolg immer mit großem Risiko verbunden sind.
2.    Wenn du verlierst, verliere nie die Lektion aus den Augen.
3.    Habe stets Respekt vor dir selbst, Respekt vor anderen und
       übernimm Verantwortung für deine Taten.
4.    Bedenke: Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein großer Glücksfall.
5.    Lerne die Regeln, damit du sie richtig brechen kannst.
6.    Laß niemals einen kleinen Disput eine große Freundschaft zerstören.
7.    Wenn du feststellst, daß du einen Fehler gemacht hast, ergreife sofort Maßnahmen,
       um ihn wieder gut zu machen.
8.    Verbringe jeden Tag einige Zeit allein.
9.    Öffne deine Arme für die Veränderung, aber verliere dabei deine Werte nicht aus den Augen.
10.  Bedenke, daß Schweigen manchmal die beste Antwort ist.
11.  Lebe ein gutes, ehrbares Leben. Wenn du älter bist und zurückdenkst,
      wirst du es noch einmal genießen können.
 
12.  Eine liebevolle Atmosphäre in deinem Heim ist das Fundament für dein Leben.
13.  In Auseinandersetzungen mit deinen Lieben sprich nur über die aktuelle Situation. 
       Laß die Vergangenheit ruhen.
14.  Teile dein Wissen mit anderen. Das ist eine gute Möglichkeit, Unsterblichkeit zu erlangen.
15.  Geh sorgsam mit der Erde um.
16.  Begib dich einmal im Jahr an einen Ort, an dem du noch nie gewesen bist.
17.  Bedenke, daß die beste Beziehung die ist, in der jeder Partner den anderen
      mehr liebt als braucht.
18.  Miß deinen  Erfolg daran, was du für ihn aufgeben mußtest.
19.  Widme dich der Liebe und dem Kochen mit ganzem Herzen.

Dalai Lama sagt:...




"Behandeln Sie jeden Menschen, als sei er ein guter Freund. Ich sage das weder als Dalai Lama noch als jemand, der über besondere Kräfte verfügt. Ich besitze nichts dergleichen. Ich sage es als Mensch: als jemand, der wie Sie lieber glücklicher ist und nicht leiden möchte.
Wenn Sie also in Ihrer Freude an der Welt für einen Augenblick innehalten, dann versuchen Sie, und wenn auch nur auf bescheidene Weise, jenen zu helfen, die am Boden sind oder sich aus irgendwelchen Gründen nicht selbst helfen können. Versuchen Sie sich nicht von Menschen abzuwenden, die Ihnen durch ihre äussere Erscheinung missfallen, zum Beispiel Bettler und Kranke. Bemühen Sie sich, sie niemals als minderwertiger als sich selbst zu betrachten. Und bemühen Sie sich, nicht besser von sich selbst zu denken als vom erbärmlichsten Bettler. Denn wenn Sie einst im Grab liegen, werden Sie so aussehen wie er.

Ich möchte zum Schluss ein kleines Gebet mit Ihnen sprechen, das mir in meinem Bemühen, anderen zu helfen, selbst immer sehr hilfreich ist:

„Möge ich jetzt und immer so sein,
Ein Beschützer für die, die niemand beschützt,
Ein Führer denen, die sich verirrt haben,
Ein Schiff für die, die über die Meere ziehen müssen,
Eine Brücke für die, die Flüsse überqueren müssen,
Ein Asyl für die, die in Gefahr sind,
Eine Lampe für die, die kein Licht haben,
Eine Zuflucht für die, die ohne Schutz sind,
Und ein Diener all denen, die Hilfe brauchen.“ "

Dalai Lama, Das Buch der Menschlichkeit, Lübbe

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann...(Charly Chaplin)





Diese Worte schrieb Charlie Chaplin
an seinem 70. Geburtstag
am 16. April 1959
*
Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen,
dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnung für mich sind,
gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich, das nennt man
“AUTENTHISCH-SEIN”.
Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden,
wie sehr es jemanden beschämt,
ihm meine Wünsche aufzuzwingen,
obwohl ich wusste, dass weder die Zeit reif,
noch der Mensch dazu bereit war,
auch wenn ich selbst dieser Mensch war.
Heute weiß ich, das nennt man
“SELBSTACHTUNG”.
Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört
mich nach einem anderen Leben zu sehnen,
und konnte sehen, dass alles um mich herum
eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich, dass nennt man
“REIFE”.
Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden,
dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und das alles, was geschieht, richtig ist
- von da konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich, as nennt sich
“SELBSTACHTUNG”.
Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört,
mich meiner freien Zeit zu berauben
und ich habe aufgehört,
weiter grandiose Projekte
für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das,
was mir Spaß und Freude bereitet,
was ich liebe
und mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise
und in meinem Tempo.
Heute weiß ich, das nennt man
“EHRLICHKEIT”.
Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit
was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog,
weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das “GESUNDEN EGOISMUS”
aber heute weiß ich, das ist “SELBSTLIEBE”.
Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört,
immer recht haben zu wollen
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt,
das nennt man “EINFACH-SEIN”.
Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert,
weiter in der Vergangenheit zu leben
und mich um meine Zukunft zu sorgen,
jetzt lebe ich nur mehr in diesem Augenblick,
wo ALLES stattfindet.
So lebe ich heute jeden Tag und nenne es
“VOLLKOMMENHEIT”.
Als ich mich wirklich
selbst zu lieben begann,
da erkannte ich,
dass mich mein Denken
armselig und krank machen kann,
als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
bekam der Verstand einen wichtigen Partner,
diese Verbindung nenne ich heute
“HERZENSWEISHEIT”.
Wir brauchen uns nicht weiter
vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen
mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen
manchmal aufeinander
und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich,
DAS IST das Leben!

Appell an die Menschlichkeit (Charly Chaplin)

                                                   Bild von Moreau

Appell an die Menschlichkeit
 
Ich möchte weder herrschen noch erobern, sondern jedem Menschen helfen, wo ich kann, den Juden, den Heiden, den Farbigen, den Weissen. Jeder Mensch sollte dem andern helfen, nur so verbessern wir die Welt.
Wir sollten am Glück des andern teilhaben und nicht einander verabscheuen. Hass und Verachtung bringen uns niemals näher. Auf dieser Welt ist Platz genug für jeden, und Mutter Erde ist reich genug, um jeden von uns satt zu machen.
Das Leben kann ja so erfreulich und wunderbar sein. Wir müssen es nur wieder zu leben lernen. Die Habgier hat das Gute im Menschen verschüttet, und Missgunst hat die Seelen vergiftet. Wir haben die Geschwindigkeit entwickelt, aber innerlich sind wir stehen geblieben. Wir lassen Maschinen für uns arbeiten, und sie denken auch für uns. Die Klugheit hat uns hochmütig werden lassen und unser Wissen kalt und hart. Wir sprechen zuviel und fühlen zuwenig. Aber zuerst kommt die Menschlichkeit und dann erst die Maschinen. Vor Klugheit und Wissen kommen Toleranz und Güte. Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe ist unser Dasein nicht lebenswert. Flugverkehr und Radio haben uns einander nähergebracht. Diese Erfindungen haben eine Brücke geschlagen von Mensch zu Mensch. Sie erfordern eine allumfassende Brüderlichkeit, damit wir alle eins werden. Bewahrt Euch die Menschlichkeit in Euren Herzen, und hasst nicht. Nur wer nicht geliebt wird hasst, nur wer nicht geliebt wird. Kämpft für die Freiheit. Im 17. Kapitel des Evangelisten Lukas steht, Gott wohnt in jedem Menschen (gemeint ist das 17. Kapitel der Apostelgeschichte des Lukas, die Verse 27b und 28a, wo wir lesen: "Gott ist doch nicht fern von einem jeden unter uns, denn in ihm leben, weben und sind wir"), also nicht nur in einem oder in einer Gruppe von Menschen. Vergeßt nie: Gott lebt in Euch allen! Und Ihr als Volk habt allein die Macht, die Macht Kanonen zu fabrizieren, aber auch die Macht Glück zu spenden. Ihr als Volk habt es in der Hand, dieses Leben einmalig kostbar zu machen.
Lasst uns kämpfen für eine neue Welt, für eine anständige Welt, die jedermann gleiche Chancen gibt, die der Jugend eine Zukunft und den Alten Sicherheit gewährt. Laßt uns kämpfen für die Freiheit in der Welt, das ist ein Ziel, für das zu kämpfen es sich lohnt! Nieder mit der Unterdrückung, dem Hass und der Intoleranz! Lasst uns kämpfen für eine Welt der Sauberkeit, in der die Vernunft siegt, in der Fortschritt und Wissenschaft und alles zum Segen gereichen!
(Aus dem Schlussappell von Charlie Chaplin in seinem Film "Der grosse Diktator", 1940)

Freitag, 14. Oktober 2011

Lied der Liebe (Khalil Gibran)



Ich bin des Liebenden Auge,
Des Geistes Wein und des Herzens Nahrung.
Ich bin eine Rose; mein Herz öffnet sich morgens,
Wenn mich die Jungfrau küßt und an sich drückt.

Ich bin die Behausung des wahren Glücks,
Der Ursprung der Freude und der Beginn
Von Frieden und Ruhe.
Ich bin das sanfte Lächeln der Schönheit;
Wenn der Jüngling mich findet,
Vergißt er all seine Müh'n,
Und sein Leben wird wahr in süßen Träumen.

Ich bin die Erleuchtung des Dichters,
Des darstellenden Künstlers Bekenntnis,
Der klingende Einfall des Musikers.

Ich bin ein Altar im Herzen des Kindes,
Vor dem die liebende Mutter betet.

ICH KOMME BEIM SCHREI DES HERZENS HERBEI
UND STELLE KEINE FRAGEN.
MEIN ÜBERFLUß SUCHT SEINEM WUNSCH ZU GENÜGEN
Und entzieht sich den leeren Rufen.

In Evas Gestalt erschien ich dem Adam,
Und die Verbannung war mein Los.
Und als ich mich Salomon offenbarte,
Empfing er die Weisheit durch mich.

Ich war der Helena hold, und sie zerstörte Troja;
Doch als ich Kleopatra krönte, herrschte der Friede
Im Tale des Nils.

Ich bin wie die Zeit: Heute richte ich
Große Bauwerke auf und zerstöre sie morgen.
Ich bin wie ein GOTT der erschafft und vernichtet.
Ich bin so süß wie der Seufzer des Veilchens
Und grausamer als der rasende Sturm.

Jedoch Geschenke locken mich nicht,
der Abschied nahm mir noch niemals den Mut,
Und Armut macht mir nichts aus.
Der Argwohn stellt meine Achtsamkeit nicht auf die Probe,
Und die Tollheit nimmt meine Gegenwart gar nicht zur Kenntnis.

Ihr Suchenden ICH BIN die WAHRHEIT,
Indem ich um Wahrheit flehe.
Eure Wahrheit jedoch, die darin besteht,
Mich zu suchen, zu finden und zu beschützen,
Wird mich bestimmen.

(Khalil Gibran)


Donnerstag, 13. Oktober 2011

Das Haus des Glückes (Khalil Gibran)



Das Haus des Glückes

Als mein Herz erschöpft war, nahm es Abschied von mir und machte sich auf zum Haus des Glückes.

Nachdem es dieses Heiligtum erreicht hatte , blieb es verwirrt und ratlos stehen, denn es sah dort nicht , was es sich immer vorgestellt hatte.
Es sah weder Macht noch Wohlstand und keinen Herrscher. Er sah nur einen schönen Jüngling , seine Gefährtin , die Tochter der Liebe, und ihr Kind , die Weisheit.
Da wandte sich mein Herz an die Tochter der Liebe und fragte :“ Wo ist die Zufriedenheit, Tochter der Liebe? Ich habe gehört , daß sie dieses Haus mit euch bewohnt .“
Sie antwortete : „ Die Zufriedenheit ist fortgegangen , um in den Städten zu predigen, wo Korruption und Begierde herrschen. Und wir brauchen sie hier nicht, denn das Glück sucht nicht Zufriedenheit. Das Glück verlangt nach Vereinigung, während die Zufriedenheit die Ablenkung sucht , die vom Vergessen lebt. Die unsterbliche Seele ist nie zufrieden. Sie strebt nach Vollkommenheit,und die Vollkommenheit gibt es in der Unendlichkeit.“
Dann sagte mein Herz zum Sohn der Schönheit: „ Zeig mir das Geheimnis der Frau, o Schönheit, und erhelle meinen Verstand mit deiner Erkenntnis!“
Er erwiderte: „ Die Frau ist wie du, menschliches herz, und wie du warst , so war sie. Sie ist auch wie ich ,und wo ich bin , da ist sie. Sie gleicht der Religion, bevor sie von Unwissenden entstellt wurde . Sie ist wie der Vollmond , wenn die Wolken ihn nicht verhüllen, und wie die Brise, bevor der Hauch der Verdorbenheit sie berührte.“
Dann wandte sich mein Herz an die Weisheit, die Tochter der Liebe und der Schönheit, und bat:
„Gib mir die Weisheit, damit ich sie den Menschen bringe!“
Sie antwortete: „Sag ihnen , daß das Glück im Allerheiligsten der Seele beginnt und nicht von außen kommt!“
*Khalil Gibran*

Sieben Stationen (Khalil Gibran)


*
Sieben Stationen

Meine Seele tadelte mich siebenmal.

Das erste Mal,als ich versuchte,
mich auf kosten der Erniedrigten zu erhöhen.

Das zweite Mal, als ich vor Lahmen
Zu hinken vorgab.

Das dritte Mal, als ich zwischen Schwerem und
Leichtem zu wählen hatte – und dem Leichten
den Vorzug gab.

Das vierte Mal, als ich einen Fehler beging
Und mich mit den Fehlern anderer tröstete.

Das fünfte Mal, als ich Schwäche hinnahm,
und es der Stärke meiner Geduld zuschrieb.

Das sechste Mal, als ich den Saum meines Gewandes hob ,
damit es der Staub des Lebens nicht beschmutzte .

Und das siebte Mal,
als ich ein Lied zum Lob Gottes anstimmte
und den Gesang für eine Tugend hielt

Khalil Gibran


Liebe als göttliches Prinzip (Omraam Mikhael Aivanhov)


Die Liebe

„Gott ist Liebe“.  Ich betrachte die Liebe als Prinzip.  Außerhalb der Liebe erkennen wir den Gott nicht. Da die Liebe für alle Wesen zugänglich ist, gibt es kein organisches Wesen, gibt es keine lebendige Materie in der Welt, die nicht auf die eine oder andere Weise mit der Liebe eng verbunden ist und von ihr beeinflusst wird.  Folglich, wir erkennen den Gott in der Liebe. Und dieser Gott der Liebe ist nicht im Äußeren, ist nicht nur im Universum, sondern Er ist auch in uns.

Ich werde die Liebe von vier Gesichtspunkten betrachten: als Streben, als Gefühl, als Kraft und als Prinzip. Die Liebe als Streben wirkt im Herzen, als Gefühl – in der Seele, als Kraft – im Verstand und als Prinzip – im Geiste.  Und das ist der ganze Zyklus der menschlichen Entwicklung vom Anfang bis zum Ende. Das Streben – das sind die Wurzeln in der physischen Welt und das Gefühl – das sind die Äste. Die Liebe als Kraft äußert sich nur in den Heiligen, im Christus, in Menschen, die bereit sind, sich für eine göttliche Sache einzusetzen. Deshalb haben all jene, die die Wahrheit aufgenommen haben und sich für die Liebe einsetzen wollen, die Kraft Christi, die Kraft der Heiligen, und sie versiegeln ihre Liebe mit Opfern.
Die Liebe als Prinzip tritt erst jetzt in der Welt an. Sie umfasst alles. In der Liebe als Prinzip gibt es keine Widersprüche.  Sie versöhnt alle Widersprüche in der Welt. Für sie gibt es kein Böses, sondern alles ist gut, erhaben. Jeder von euch, der den Sinn des Lebens verstehen will, muss nicht vom Leben fliehen, sondern er muss durch all seinen Stadien gehen, und zwar: durch die Wurzeln, durch die Äste, durch die Blüte, die die Kraft der Liebe ist und er muss seine Frucht kosten, die das Prinzip der Liebe ist. Es wird dir den Sinn geben. Dort ist die Unsterblichkeit – eine Welt, in der es keinen Tod gibt, sondern Auferstehung. Über diese Liebe heißt es in der Schrift, dass sie das „Band der Vollkommenheit ist“.
Das Erforschen der Liebe ist eine große Wissenschaft, mit der sich der Neue Himmel und die Neue Erde beschäftigen werden. Die Liebe ist das erste große Prinzip des Gottes, durch das Er sich äußert. Christus ist Äußerung dieser mächtigen Liebe. Die Liebe ist nicht etwas abstraktes, sondern etwas reales. Sie hat Form, Inhalt und Sinn. Wer die Liebe erkennt, wird auch die Welt erkennen. Wo es Liebe gibt,  gibt es auch Leben, es gibt Bewegung, in ihr beginnt alles zu leben. In der Liebe gibt es zwei Polarisierungen: als Streben und als Gefühl, die sich in der physischen Welt äußern, und als Kraft und als Prinzip, die der göttlichen Welt angehören. Das sind zwei mächtige Äußerungen der Liebe.
Bringt den Gedanken in euch: Gott ist Liebe in Seiner ursprünglichen Äußerung. Wenn ihr dieses erste Prinzip versteht, werdet ihr alle folgenden Prinzipien verstehen. Wenn ihr das erste Prinzip begreift, werdet ihr auch das zweite begreifen – das Prinzip der Weisheit oder des Glaubens. Die Liebe ist das Prinzip des Herzens und der Seele und der Glaube – des Verstandes und des Geistes.
Im Christentum heißt es, dass wir Reue zeigen müssen.  Das bezieht sich auf das Streben der Liebe. Danach kommt die Geburt und Neugeburt.  Das bezieht sich auf die Gefühle der Liebe, auf die Seele. Die Einweihung – auf den Verstand. Und schließlich kommt die Auferstehung, es bezieht sich auf die Kraft des Geistes, also, auf die Liebe als Prinzip. Wenn ihr durch diese Prozesse geht, werdet ihr durch alle Stufen eurer Entwicklung gehen.
Wenn wir sagen, dass Gott den Menschen nach Seiner Gestallt geschaffen hat, heißt das, dass Er ihn nach der Gestallt seiner Liebe geschaffen hat. Kennt ihr die Liebe, so kennt ihr auch das Gesicht Gottes. Wenn ihr die Liebe nicht kennt, ist Gott für euch unpersönlich. „Nach dem Ebenbild“ heißt „nach dem Verstand“. Wenn gesagt wird, dass der Mensch nach der Gestallt und dem Ebenbild Gottes geschaffen ist, ist darunter zu verstehen, dass er nach der Liebe und der Weisheit des Gottes geschaffen ist. Folglich, wenn wir Gott ähneln wollen, müssen wir Seine Liebe und Seine Weisheit haben.
Also, wenn mich jemand fragt, wer ich bin, antworte ich: Ich gehöre der Liebe als Prinzip an, ich erkenne den Gott nur als Liebe und diene Ihm. Christus ist Äußerung des Gottes der Liebe, und die materielle Welt ist die materialisierte Liebe des Gottes. Folglich, wenn wir die physische Welt erkennen, werden wir auch den Gott erkennen.    

Omraam Mikhael Aivanhov

Motto des Monats

"Vergessend, was vergangen ist, mich aber ausstreckend nach dem, was vor mir liegt, jage ich nach der mir bestimmten himmlischen Berufung durch den Herrn."
(Phil 3.13f - Bibel)