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Donnerstag, 13. Oktober 2011

Gott ist Liebe

Etwas über Liebe


Eines Tages, kam Gott auf die Welte hinunter, um zu sehen, wie sich seine Kinder befinden. Er stieß zufällig auf einen alten Mann, der viele Jahre in rigoroser Meditation verbracht hatte. Der Einsiedler schlug ein Auge auf und sagte: ”Oh, grosser Beseelter! Danke, daß du vorbeikommst. Ich habe mich gefragt, wie lange es noch dauern wird, bis ich Erleuchtung erlange.”
Gott sah ihn mit Liebe an und antwortete freudig: ”Du machst es gut, mein Sohn! Mit nur drei weiteren Leben mit derselben Anstrengung wirst du den Ascendant, den Höchsten, erkennen.”
Der alte Mann rief gekränkt aus: ”Weitere drei Leben in diesem Elend! Niemals würde ich solchen wie dir glauben! Du bist nicht Gott! Geh weg von mir, du Schwindler!” Er warf seine Bettlerschüssel nach ihm.
Gott lächelte ihn mit Liebe an und ging weiter. Nicht weit davon stieß er auf einen jungen Narren, der lachte, im Fluß spielte und aus vollen Lungen sang: ”Gott! Wie ich Gott liebe!
Gott” Als dieser Gott vorbeibummeln sah, platschte er aus dem Wasser und sagte: ”Oh, Du bist es! Danke, daß Du vorbeikommst. Ich habe mich gefragt, wie lange es noch dauern wird, bis ich Erleuchtung erlange.”
Gott sah ihn mit Liebe an und antwortete freudig: ”Du machst es gut, mein Sohn! Mit nur siebzig weiteren Leben mit derselben Anstrengung wirst du den Ascendant, den Höchsten, erkennen.”
Der Narr rief in großer Freude aus: ”Wunderbar! Noch weitere siebzig Leben in dieser Wonne! Danke für diesen wunderbaren Segen! Du bist wirklich Gott.” Weil er so mit Entzücken über diesen Gedanken erfüllt war, waren die letzten Zweifel in seinem Verstand verdrängt. Der Narr erlangte unverzüglich den höchsten Grad der Erleuchtung.

Wir auf der Erde denken normalerweise, daß es drei Arten Zeit gäbe: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Wie oft führen wir unsere Handlungen hauptsächlich auf der Basis der Reue für unsere vergangenen Aktionen und verpaßten Gelegenheiten aus oder aus Besorgnis über unser zukünftiges Wohlergehen.

Das Problem beim Leben für die Zukunft ist, daß die Zukunft niemals kommt. Sie existiert nicht außer als erfundenes Konzept. Es gibt nur das JETZT -- Jetzt dehnt sich auf alle Orte und Zeiten aus. Die Vergangenheit existiert auch nicht: vor diesem Moment gab es eine ununterbrochene Folge ebensolcher Jetztmomente; in der Zukunft wird eine ununterbrochene Folge von Jetztmomenten sein. Jetzt, die Gegenwart, ist die einzige Zeit, die es gibt, die einzige Zeit, die jemals war, die einzige Zeit, die jemals sein wird.
Das ist der Grund, warum es so absurd leicht ist, Erleuchtung zu erlangen -- das unendliche Licht ist bereits hier, jetzt, in Reichweite für uns alle. Nichts weiter ist erforderlich als den Versuch aufzugeben, in der Vergangenheit oder der Zukunft zu leben.

Die Sonne scheint immer; wir müssen nur aufhören, uns mit den Wolken zu identifizieren, die vor ihr dahinziehen, um frei zu sein. Der unglückliche Asket hat die Gegenwart nicht genossen; er hoffte ständig darauf, sein Selbst in der Zukunft zu erkennen. Deshalb war die Aussicht auf auch nur einen weiteren Moment solcher Tortur so quälend. Der glückliche Idiot auf der anderen Seite genoß absolut jeden Moment -- er war voller Freude beim Gedanken daran, diese ekstatische Gegenwart fortzuführen. Dieser zusätzliche Freudensturm durch sein bereits wonnegesättigtes Nervensystem war mehr, als der letzte Rest seines geschwächten Egos aushalten konnte -- die alten Begrenzungen in seinem Verstand, die schon großenteils abgelegt waren, wurden zerstört -- das unendliche Licht des Jetzt durchbrach ihn, herauf und heraus, und transformierte sein Leben auf immer. Seine Augen öffneten sich zum ersten Male völlig; er erkannte, daß Gott vor ihm stand. Der neu Erleuchtete verbeugte sich vor seinem Herrn und schrie seine Dankbarkeit und Freude heraus zum Ursprung alles dessen, was ist.


Wir Menschen haben die unglückliche Gewohnheit, unser Leben unnötig kompliziert zu machen. Liebe ist höchst einfach, absolut grundlegend, erfordert kein irgendwie geartetes Training, verwandelt sich ständig, vermehrt sich mehr und mehr, wenn sie fortgegeben wird, und ist das größte Geheimnis im gesamten Universum. Wie die meisten großen Geheimnisse ist sie offen zur Schau gestellt, als ob sie wertlos sei.Sie ist für alle da, die sie haben wollen; es gibt keinen begrenzten Vorrat; sie nimmt von Zeitalter zu Zeitalter zu und ist doch immer unendlich ganz.


Was steht zwischen uns und der vollen Erfahrung und Äußerung der Liebe? Tatsächlich überhaupt gar nichts. Liebe ist der natürlichste Ausdruck im Leben eines jeden, der eine, grundlegende Bestandteil in allem, die innerste Basis jeden Gefühls eines jeden Wesens in erschaffener Zeit. Es ist für alle einfacher, Liebe zu erfahren als irgendeine dunkle Emotion, jegliches Gefühl von Haß oder Angst.

Warum liegt dann die Welt anscheinend im Sterben aus Mangel an Liebe?

Welcher Mißbrauch durch Industrie, Regierung, Krankheit, Verbrechen oder Vernachlässigung könnte nicht durch ein Tröpfchen umfassender Vision, inspiriert vom geringsten Zuwachs in Liebe, geheilt werden?

Die Welt wird durch die Abwesenheit von Liebe erstickt!

Wo ist hier das allumarmende Wunder des Lebens, wo hier die übermächtige Freude?
Warum ist die Welt so krank?


Ich war heute in einem Garten in Charlotte. Er war klein, kaum mehr als drei Morgen, aber Schönheit war überall. Das Ehepaar, das ihn geschaffen hatte, hatte das Grundstück 1927 gekauft -- zu jener Zeit war es baumlos, ein Kornfeld mit rotem Lehmboden in North Carolina; heute ist ihr "Wing Haven" hoch angesehen als einer der hübschesten Gärten in der Region. Es ist ein Garten, der nicht nur für seine innewohnende Lieblichkeit berühmt ist, sondern auch für die Vielfalt wilder Vögel, die in ihm leben und ihn besuchen. Die offenkundige Liebe der Gründer verwandelte dieses einst öde Feld in ein Stückchen Wunder.
Dieses Ehepaar war nicht grundsätzlich verschieden von allen andern mit der einzigen Ausnahme, daß es ein tiefes, intuitives Verständniseines der grundlegendsten Prinzipien der Erleuchtung hatte -- wenn Du Liebe erfahren möchtest, gib Liebe.
Diese Erde ist nicht lieblos. Ganz im Gegenteil, sie ist gesättigt mit Liebe, die überall und zu allen Zeiten überfließt. Jene, die verzweifelt einsam und liebeshungrig sind, leben in einer künstlichen Hölle ihrer eigenen Schöpfung. Sie sind nur einsam und liebeshungrig, weil sie fordern, daß alle andern zuerst beweisen sollen, daß sie sie lieben.
Ich hatte einmal einmal einen Freund, ich nenne ihn mal Michel Klein, der in vielen Bereichen begabt war: er war ein talentierter Gitarrist (klassische Gitarre), ein guter Tänzer, ein hervorragender Gesellschafter, ein begnadeter Astrologe. Aber Michel konnte nie eine Beziehung mit einer Person des anderen Geschlechts länger als ein paar Tage aufrecht erhalten. Ich fragte ihn einmal, was er für den Grund dafür alte. Seine Antwort war, glaube ich, recht bezeichnend: "Niemand kann besser lieben als ich. Ich weiß das! Aber ich warte auf die perfekte Frau, bevor ich meine Liebe offenbare."
"Wie willst Du sie erkennen?" fragte ich fasziniert. "Hat sie eine bestimmte Erscheinung?" "O nein, nichts so Oberflächliches. Die perfekte Frau wird mich zuerst lieben! Sie wird willens sein, sich mir vollkommen zu schenken. Sie wird mir ihr Herz völlig öffnen. In mir wird sie so einen großen, verborgenen Schatz finden! Ich weiß, wie tief ich lieben kann. Sie wird so ein Glück haben!"
Wie oft denken wir in ähnlichen Bahnen? "Wenn er bloß aufhörte zu trinken / zu rauchen / Drogen zu nehmen / eine feste Stelle hätte / netter zu mir wäre / meine Mutter mehr liebte / netter zu meinen Kindern wäre -- dann würde ich ihm mein ganzes Herz schenken." Es ist leicht zu sehen, wenn man es so darstellt, wie völlig dieses Denken das Oberste zuunterst gekehrt hat. Liebe als zweites, und Sie werden auf ewig darauf warten, geliebt zu werden. Liebe zuerst, und Sie werden geliebt werden. Das ist absolut garantiert.
Es gibt eine andere, ähnliche Denkungsart, die eng mit dieser verwandt ist. Diese Art verlangt Liebesbeweise, um wieder zu lieben. Normalerweise geht das etwa so: "Steffi sagt, sie liebt mich. Aber wenn sie mich wirklich liebte, würde sie..." und dann füllen wir die Leerstelle mit allem, was wir von Steffi wollen, oder glauben, daß Steffi tun sollte, um uns ihre Liebe zu beweisen.

Wir haben die tiefverwurzelte Gewohnheit, die Liebe anderer in Weisen zu definieren, die sauber mit unserem romantischen Ideal übereinstimmen, das eine Schöpfung jenes Teiles unseres Verstandes ist, der gern in Phantasien und/oder der Zukunft weilt.


Aber es gibt keinen absoluten Verhaltensstandard.

Von jemandem geliebt zu werden, beinhaltet nicht, daß der Liebende mit irgend einembesonderen, starren Standard, den wir verlangen, übereinstimmen muß. Im Gegenteil, wenn die Liebe gegenseitig ist, nimmt die Freiheit des Ausdrucks ganz natürlich zu. Viele Menschen in unserer Gesellschaft glauben, daß zu lieben bedeute, den Partner in einen Käfig zu sperren -- kontrolliert, definiert, eingeschränkt, gebunden. Das passiert meistens, wenn das männliche Mitglied der Beziehung das weibliche überschattet und dominiert. Aber gelegentlich ist es umgekehrt. Es könnte eine Menge Gründe geben, warum man wünscht und versucht, den andern zu versklaven, aber typischerweise resultiert es aus einem Unsicherheitsgefühl -- "Maria würde jemand anders finden und mich verlassen, wenn ich nicht genau auf sie aufpaßte." -- "Hans würde mich betrügen, wenn ich ihn nicht an der kurzen Leine hielte." Und so weiter.
Ein Unsicherheitsgefühl kann wiederum viele verschiedene Ursachen haben, gegründet auf früherer Erfahrung -- "mein Vater kam auf der Autobahn um, als ich sechzehn war." "Meine Mutter hat mich drei Wochen lang bei einer Tante abgeladen, als ich vier war."
"Meine Frau ist mit einem Staubsaugervertreter davongelaufen." Die Liste ist so lang wie die Lebenserfahrungen der menschlichen Gattung. Aber jedes Unsicherheitsgefühl ist immer rückführbar auf einen tiefverwurzelten Minderwertigkeitssinn.
Wenn ich nicht fühle, daß ich liebens-wert bin, werde ich mein Leben (ganz unbewußt) so strukturieren, daß ich mir beweise, daß ich nicht geliebt werde. Wieder und wieder werde ich die Wahrheit meines eigenen Selbstbildes denmonstrieren. Dann bin ich in der Lage, zu andern und mir selbst zu sagen, "Siehst du, es ging nicht gut, weil er/sie mich nicht genug geliebt hat. Es ist nicht mein Fehler. Ich bin ganz unschuldig. Er/sie hat mich betrogen."
Persönliche Verantwortung für den Teil in unserm Leben zu übernehmen, der nicht gemäß unserer Zufriedenheit läuft, kann eine der schwierigeren Übungen dabei, Kontrolle über unser eigenes Schicksal zu erlangen, sein. Jedoch ist es auch eine der wichtigsten.
Wenn wir irgend jemand anderen für irgend etwas verdammen, projizieren wir unsere eigene Schuld und Wertlosigkeit auf die Welt.

Es ist schwierig oder sogar unmöglich, etwas draußen zu sehen, was nicht auch drinnen existiert. Kaninchen leben in einer Kaninchenwelt, nicht in der Vogelwelt. Hunde leben im Hundeuniversum, nicht in unserm menschlichen.
Wenn ein Engel zu Ihrer Tür kommt, und Sie nicht an Engel glauben, was sehen Sie?

Wenn Sie glauben, daß alle nur darauf aus seien, Sie dranzukriegen, wie werden Sie jemanden grüßen, den Sie nicht kennen?

Wenn Sie glauben, daß alle grundsätzlich unglaubwürdig seien, wie können Sie jemals hoffen, irgend jemandem zu vertrauen?

In großen Städten gehen wir jeden Tag an tausenden Fremden vorbei. Wir sind so an ihre Anwesenheit gewöhnt, daß wir sie oft nicht einmal flüchtig ansehen. Sie könnten lächeln, voller Freude, daß sie uns getroffen haben, aber wir sehen nicht aus unserer privaten Welt auf, um sie zu grüßen. Das ist nicht nur in geschäftigen Fußgängerzonen so, es schwappt über in die stillen und gering bevölkerten, öffentlichen Parks. Wir gehen allein, jemand kommt uns entgegen, wir gehen aneinander vorbei, ohne auch nur einen Blick oder ein Wort zu teilen.

Wie oft geschieht das jeden Tag! Wovor haben wir solche Angst?

Ist jeder Fremde ein Krimineller?

Wenn wir es wagen zu lächeln oder einen gefährlichen Sprung wagen und "Hallo!" sagen, werden wir niedergeschlagen und ausgeraubt oder auf der Stelle vergewaltigt?

Wir verhalten uns so, als ob wir das glaubten.


Das Grundprinzip, das hier am Werk ist, ist, daß das Universum unseren Glauben und unser Verständnis des Lebens perfekt zu uns zurückspiegelt. Das ist teilweise ein Ergebnis unserer menschlichen Physiologie -- wir sehen nicht so gut wie Falken, können nicht so gut riechen wie Hunde oder so gut hören wie Delphine -- aber der Bereich der Sinne, der in unserer Art operiert, ist hauptsächlich ein Ergebnis unserer Glaubenssysteme und Erfahrungen, die wir gegründet auf diese Glaubenssätze angesammelt haben.


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Motto des Monats

"Vergessend, was vergangen ist, mich aber ausstreckend nach dem, was vor mir liegt, jage ich nach der mir bestimmten himmlischen Berufung durch den Herrn."
(Phil 3.13f - Bibel)