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Mittwoch, 12. Oktober 2011

Geburtsrecht Gott zu sein (Sant Kirpal Singh)

°Das Geburtsrecht, Gott zu sein°-- Sant Kirpal Singh





WORTE VON PARAM SANT KIRPAL SINGH JI MAHARAJ

Vortrag in Washington D.C.
am 19. Januar 1964


Wir sind alle Kinder Gottes. Gott ist Licht und wir sind auch Licht, wir sind Kinder des Lichts. Doch unser Licht ist umgeben von vielen Umhüllungen, und wir haben uns so sehr mit diesen Umhüllungen identifiziert, daß wir uns selbst vergessen haben. Die Ursache für diese Identifikation ist, daß die Aufmerksamkeit, welche der Ausdruck unserer Seele ist, durch die nach außen gerichteten Sinne in die äußere Welt zerstreut ist.
Als Mensch haben wir diesen menschlichen Körper - ein wunderbares Haus, um darin zu wohnen. Der menschliche Körper wird als höchte Form in der Schöpfung angesehen. Alle Meister preisen ihn. Sie sagten, daß er Gott am nächsten sei. Wir sind von göttlicher Natur. Wir sind der Geist (oder das Leben) im Menschen. Da der Geist ewig ist, sind auch wir ewig. Warum fürchten wir, daß wir sterben werden? Wir haben unsere eigene Größe, die uns eingeboren ist, vergessen. Daher sagen alle Meister:
„Verwirklicht die Göttlichkeit, die bereits in euch
ist.“
Es muß euch nichts von außen dazu gegeben werden. Wenn ein Meister mit euch in Verbindung kommt, gibt er euch nichts von außen. Unsere Aufmerksamkeit von außen zurückzuziehen um sie wieder zu ihrer Quelle zurückzuführen. Diese Quelle ist unsere Seele. Sie befindet sich hinter den Augen - dort, wo sie beim Tod vom Körper zurückgezogen wird und ihn verläßt. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit zurückziehen können erkennen wir, daß wir nichts anderes sind als Gott.
Wenn die Meister kommen, zeigen sie uns, daß wir uns in einem bedauernswerten Zustand befinden. Wir wohnen in einem Haus, in dem so viele nach außen gerichtete Sinne wirken. Sie waren dazu gedacht, uns zu dienen, doch statt unsere Diener zu sein, haben sie uns zum Sklaven gemacht. Sie üben solche Macht auf uns aus, daß wir ihnen blind gehorchen. Nehmt den nach außen gerichteten Gesichtssinn: Von dem Tag an, als wir geboren wurden, bis heute, ist unsere Aufmerksamkeit durch die Augen auf äußere Dinge gerichtet. Durch die Augen haben wir soviele Eindrücke erhalten: man schätzt, daß es achtzig Prozent sind. Von den Eindrücken, die durch die anderen Sinne in uns eindringen, sind die durch das Hörvermögen am häufigsten; wir nehmen vierzehn Prozent der Eindrücke durch die Ohren auf. Die restlichen sechs Prozent erreichen uns durch die anderen drei nach außen gerichteten Sinne.
Was geschieht nun? Wenn wir etwas sehen, werden wir sofort davon angezogen. Wir erhalten so viele Eindrücke durch die Augen, Ohren und die anderen Sinne, daß unser unterbewußtes Reservoir von all den Eindrücken, die wir unser ganzes Leben lang aufgenommen haben, überfließt. Selbst wenn wir träumen, wirken sich diese Eindrücke aus.
Wenn wir wissen, wie wir uns zurückziehen können - das heißt, wie wir uns selbst von den Sinnen befreien können - dann besteht Hoffung. Doch unsere Seele wird vom Gemüt beherrscht. Seele und Gemüt sind eins geworden und werden in dieser Verbindung „jiva“ genannt. Die Seele ist ewig, wie ich euch eben schon sagte, denn sie besteht nur aus einer Substanz: Bewußtsein. Doch dadurch, daß sie mit dem Gemüt in Verbindung kam, wurde sie zum Handelnden. Durch diese Verbindung miteinander, werden Seele und Geist mittels der Sinne zu den äußeren Dingen hingezogen. Wir haben uns so sehr mit ihnen identifiziert, daß wir jetzt keine Vorstellung mehr von unserem eigentlichen Selbst haben.

Wir sind Seelen und nicht das Gemüt.
Nehmt das Beispiel des Wasses: Es besteht aus zwei Gasen, Sauerstoff und Wasserstoff. Sauerstoff ist lebensspendend, wie ihr wißt. Wenn jemand schwer krank ist, gibt man ihm eine Sauerstoffmaske. Wasserstoff dagegen würgt uns in der Kehle. Wenn sich diese beiden unterschiedlichen Gase jedoch miteinander verbinden, entsteht Wasser, dessen Eigenschaft (völlig) verschieden ist von den beiden (Ausgangssubstanzen). Ähnlich ist es mit uns: Wir sind ewiger Geist im Menschen. In Verbindung mit dem Gemüt wurden wir zum Handelnden, und „was immer wir säen, das werden wir ernten.“ So sagen die Meister: „Werdet still!“ Was meinen sie damit? Körper und Intellekt zur Ruhe zu bringen, denn dann werden wir wissen, daß niemand anderes als Gott in uns ist. Das ist also der Zustand, in dem wir leben. Wir wissen nicht, wie wir uns befreien können. Die nach außen gerichteten Sinne sind so stark, daß wir es nicht fertig bringen, obwohl wir es wollen. Wir werden hilflos und beginnen zu weinen, und was geschieht dann? Wie ich euch sagte, sind wir Seelen, Kinder Gottes. Gott ist unser wahrer Vater und Er sieht: „Mein Kind ist unglücklich, es schafft es nicht allein, sich zu mir zu erheben, es kann sich nicht befreien.“ Wenn ein Mensch an Händen und Füßen gefesselt ist, wie kann er sich von diesen Fesseln befreien? Das muß ein anderer tun, der nicht gefesselt ist. Ein Gefesselter kann keinen anderen befreien. Ihr werdet also feststellen, daß man die Hilfe von jemandem braucht, der sich selbst befreit hat: Er hat seine Aufmerksamkeit von äußeren Dingen und von der Bindung, die die nach außen gehenden Sinne daran haben, zurückgezogen, sich davon befreit und vom Gemüt getrennt. Ein Mensch, der das tut, weiß, daß er Göttlickeit in sich hat.
Die Aufmerksamkeit ist noch von vielen Hüllen und Bedeckungen umgeben, nämlich von der physischen, astralen, kausalen und überkausalen. Solange wir nicht von all diesen Dingen befreit sind, können wir offen gesagt nichts über unser eigenens Selbst wissen. Erst wenn wir uns von außen zurückziehen und uns über den eisernen Vorhang des physischen Körpers erheben, erkennen wir, daß wir nicht der Körper sind. Dann beginnen wir, uns der Göttlickeit in uns bewußt zu werden. Wenn wir weiter fortschreiten, befreien wir uns von der astralen und kausalen Umhüllung. Wir werden uns mehr und mehr der Göttlickeit bewußt, bis wir eines werden damit; denn wir sind Licht, und wenn man das Licht von allem anderen trennt, wird dieses Licht von selbst eins mit dem größeren Licht. Nehmt das Beispiel einer Kerze. Wenn man eine brennende Kerze gerade hält, geht die Flamme nach oben. Doch selbst wenn ihr die Kerze nach unten haltet, geht die Flamme noch nach oben. So versuchen unsere Seelen, die Licht sind, immer zur großen Quelle des Lichtes zu gelangen. Diese Quelle wird Gott genannt - jener Gott, der sich zum Ausdruck brachte. Alle Schriften berichten uns, daß Gott wünsche, es werde Licht, und es wurde Licht.
Wir haben diesen menschlichen Körper erhalten, ein wunderbares Haus in dem wir wohnen, Dafür gab Gott uns Diener, die uns helfen sollten; sie jedoch lehnen sich auf, und anstatt uns zu gehorchen und das zu tun, was wir möchten, ziehen sie uns nach außen. Welche Dinge kommen uns dabei in den Weg? Wohin ziehen uns unsere Sinne? Zu den äußeren Vergnügungen. Für wen sind es Vergnügungen? Für die Seele unter der Kontrolle des Gemüts, „jiva“ genannt. Solange wir nicht mehr Glückseligkeit und Freude erhalten als wir jetzt haben, können wir die äußeren Dinge nicht loslassen. Gott hat also Vorkehrungn getroffen.
Die äußeren Dinge die Vergnügungen, die uns nach außen ziehen, können in zwei Kategorien eingeteilt werden. Die erste ist: schöne Landschaften und andere Schönheiten. Wenn wir eine schöne Landschaft oder irgendetwas Schönes sehen, wird unsere Aufmerksamkeit davon angezogen. Die zweite Kategorie ist anziehende Musik. Diese beiden Faktoren ziehen uns am stärksten nach außen. Doch Gott hat mehr Glückseligkeit, mehr Glück, mehr Freude und süßere Symphonien der Sphärenmusik. Alle Herrlichkeit und Schönheit liegen in uns - wenn wir nur wüßten, wie wir uns von außen zurückziehen könne. Wir haben einen großen Schatz in uns.

Gott ist ein verborgener Schatz in uns, mit aller
Schönheit, allen süßen Symphonien.
Doch wir wissen nicht, wie man sich nach innen wendet, sich ganz von außen zurückzieht, um sich daran zu erfreuen. Das ist unser augenblicklicher Zustand. Als Menschen sind wir alle eins. Nehmen wir folgendes Beispiel: in einem Haus lehnen sich zehn Dienerinnen gegen die Herrin auf, obwohl sie ihr eigentlich helfen sollten. Statt zu gehorchen, mißachten sie jede Anweisung. Wie wird es in diesem Haus aussehen? Alles geht drunter und drüber. Gehorchen die Dienerinnen jedoch, ist das Haus sauber und ordentlich. Selbst im Dunkeln kann man sich darin zurechtfinden. Ist das aber nicht der Fall, was dann? Die Tische sind umgekippt, es ist chaotisch und dunkel und beim Gehen stolpert man über Sachen, die auf dem Boden liegen. Es ist kein Licht da, um etwas zu sehen. Das ist der tatsächliche Zustand in dem wir leben. Als erstes sagen uns die Meister, wie man die nach außen gerichteten Sinne kontrolliert. Sie sagen uns - und mehr noch - sie zeigen uns auch, wie man sich zurückzieht, und eine Verbindung mit all der Schönheit und Herrlichkeit erhält, die in uns ist. Am ersten Tag erhalten wir eine Verbindung damit, wenn wir lernen, wie man sich von außen zurückzieht, auch wenn es nur für kurze Zeit ist. Der erste Schritt ist schwierig.
Wie ich euch sagte, wird unser Inneres von sovielen äußeren Eindrücken überflutet, daß sie sogar in den Träumen wiederkehren. Wenn ihr euch zur Meditation setzt, werden ganz von selbst Dinge hochkommen, von denen ihr sogar niemals geträumt habt. Dies sind die vielen unzusammenhängenden Eindrücke, die ihr euer ganzes Leben lang in euch aufgenommen habt. Das ist die erste Schwierigkeit, die wir haben. Aus diesem Grund kommen die Meister und sagen uns, woher wir diese Eindrücke erhalten, wie wir sie kontollieren können und wie wir es unterbinden können, weitere Eindrücke von außen in uns aufzunehmen. Als erstes müssen wir das Haus (des Körpers) betreten. Ich sage euch ehrlich, die Dienerinnen haben die Herrin in Fesseln gelegt! Die eine zieht sie hierhin, die andere dorthin. Das Ergebnis ist, daß es im ganzen Haus drunter und drüber geht und dunkel ist.
Was tut euer Meister, wenn ihr zu ihm kommt? Er gibt euch diese Lehre und zeigt euch, wie man sich zurückzieht, wie eure Aufmerksamkeit von außen zurückgezogen wird, wie man das Laboratorium des menschlichen Körpers betritt. Er zeigt euch, wie die Aufmerksamkeit von den nach außen erichteten Sinnen befreit wird, und wie man sich eine Weile lang über den Körper erhebt und eine Verbindung im Innern erhält. Von wem? Von Gott.
Was ist Gott? Gott ist Licht, Gott ist Leben, Gott ist Liebe. Ihr seht Licht; ihr erhaltet eine Erfahrung vom Licht, sei es mehr oder weniger. Ihr spürt Bewußtsein und führt euch ein wenig vom Körper getrennt. Ihr beginnt nun zu sehen. Jetzt sagen wir zwar: „Das ist mein Körper!“, doch praktisch haben wir uns noch nie vom Körper getrennt gesehen. Dann aber sagen wir wirklich: „Der Körper ist wie ein Mantel, den man ablegen kann!“
Gott ist Liebe und wir sind ein Tropfen vom Ozean
aller Liebe.
Jene Liebe ist uns eingeboren. Sie keimt auf, und wenn sie mit der sich zum Ausdruck bringenden Gotteskraft, dem Licht- und Tonprinzip, in Verbindung kommt, fließt sie über. Das ist also unsere Lage, darin liegt das Leiden, das wir beseitigen müssen. Aus diesem Grund haben wir uns verschiedenen Gedankenschulen, die man Religionen nennt, angeschlossen, und sie sind Mittel zum Zweck.
Wer sind wir? Wir sind Kinder des Lichtes unter der Kontrolle des Gemüts und der nach außen gerichteten Sinne. Wir sind so sehr mit dem Körper und den äußeren Dingen identifiziert, daß wir unser eigenes Selbst vergessen haben, ganz zu schweigen von jener großen Kraft in uns, die jeden von uns im Körper kontrolliert. Sonst könnten wir aus diesem Körper heraus. Doch das geht nicht. Die beiden Augen sind offen, die beiden Ohren, die beiden Nasenlöcher und der Mund; dennoch können wir den Körper nicht verlassen. Es liegt daran, daß eine kontrollierende Kraft in uns ist.
Was ist die Aufgabe eines Meister? Und was ist Er? Äußerlich ist er ein Mensch wie ihr: Er hat dieselben zwei Augen, zwei Ohren, zwei Hände, zwei Füße. Er spricht wie ihr, Er ißt auch, um den Körper zu erhalten und führt Verpflichtungen auf der weltlichen Ebene aus, doch Er ist sich Seiner göttlichen Natur bewußt. Er ist ein bewußter Mitarbeiter am göttlichen Plan, obwohl Er auf der Ebene der Menschen wirkt, um ihnen als Mensch zu helfen.
Wir müssen also (die Täuschung oder Unwissenheit) überwinden. Unser Gedankenschulen oder Religionen entstanden mit dem Zweck, das Rätsel des Lebens zu lösen - um uns aus dem Netz der Täuschung oder des Vergessens zu befreien. Wir wissen nicht, wer wir sind. Ein kleines Kind weiß es besser als wir. Wenn ihr es fragt, wer es sei, öffnet es seine Augen, seinen Mund und zeigt zum Stirnbereich (dem Sitz der Seele). Wenn es erwachsen ist und ihr dann fragt, erhaltet ihr die Antwort: „Ich bin Herr So-und-so! Ich bin Christ! Ich bin Hindu! Ich bin Mohammedaner!“ Oder: „Ich bin Amerikaner! Ich bin Franzose! Ich bin Deutscher! Ich bin Inder!“ Wer ist der Mensch wirklich? Er ist ein bewußtes Wesen. Das haben wir jedoch vergessen. Wir entfernen uns so weit von unserem eigenen Selbst, daß wir es vollkommen vergessen.
Die Meiser kommen, um uns das zu sagen. Sie sprechen uns als Mensch, auf der Ebene des Menschen an: „Oh Mensch, erwache!“ oder sie sprechen auf der Ebene der Seele, des bewußten Wesens: „Oh Kinder des Lichts, erwacht! Ihr schlaft, ihr werdet vom Gemüt beherrscht, eure Aufmerksamkeit ist in die Welt zerstreut und hat sich damit identifiziert. Nach außen hin seid ihr wach, aber im Innern schlaft ihr.“
Die Gotteskraft ist bereits in euch, sie wartet auf euch.
Eure wahre Heimat ist die wahre Heimat eures Vaters, des All-Bewußtseins, der All-Weisheit. Warum hängt ihr so an dieser materiellen Welt, an diesen äußeren Dingen? Sie werden euch nur für kurze Zeit gegeben. Der Körper besteht aus Materie und ändert sich jeden Moment des Lebens. Er ist die goldene Gelegenheit, die uns gegeben wurde, um uns selbst zu verwirklichen, um uns selbst und die kontrollierende Kraft zu erkennen, die uns in diesem Körper überwacht und auch das ganze Universum kontrolliert.“
Alle Meister sagen das, jedoch mit verschiedenen Worten, die der Zeit, in der sie jeweils kamen, entsprachen. Durch ein vergleichendes Studium der Religionen werdet ihr feststellen, daß es so ist. Religionen entstanden, um uns von all diesen Verwicklungen zu befreien, so daß wir uns selbst und Gott erkennen können. Sie waren Mittel zum Zweck. Die Schule oder Universität ist angesehen, an der viele Schüler oder Studenten den Abschluß oder einen akademischen Grad erreichen. Doch wir haben uns ihnen nur angeschlossen und das Ziel dabei vergessen. Weil wir der einen oder anderen Religion oder einem Land angehören, identifizieren wir uns damit. Es gab religiöse und patriotischen Kriege, in denen Tausende und Millionen getötet wurden und noch immer geht das Töten weiter.
Wenn die Meister kommen, geben sie uns die Lehre vom universellen Standpunkt aus. Sie betrachten alle als Kinder Gottes, als Brüder und Schwestern in Gott, denn alle werden von jener höchsten Kraft erhalten und kontrolliert. Das ist unsere wahre Situation. Es ist ein Segen, in der Religion zu bleiben, der ihr angehört, doch wenn ihr eure verlorene Göttlickeit nicht wieder erlangt, beduetet es, daß ihr immer noch gebunden seid. Zu diesem Zweck sagen uns die Meister, was wir tun sollen.
Es gibt in den Hindu-Schriften eine Geschicht von einem sehr gelehrten Pandit oder Hindu-Priester. Er war Minister eines Königs namens Prikshat. Jeden Morgen las er am Hof aus den Schriften vor. Darin steht, daß diejenigen, die die Schriften hören und danach handeln, befreit werden. Befreiung (Erlösung) erlangt man nicht nach dem Tod, sondern man muß sie während des Lebens erlangen. Viele Male wurden diese Schriften also vorgelesen, Tag für Tag, Monat für Monat. Eines Tages dachte König Prikshat: „In den Schriften habe ich gelesen, daß wer auch immer diese Schriften hört, ein für alle Mal befreit ist. Ich aber bin gebunden.“
Das Gemüt ist wie ein gerechter Richter, es sagt euch, warum ihr gebunden seid. Wenn ihr ihm erlaubt, darüber nachzudenken, ist es ganz wahr (zu euch).
Er sagte zu dem Priester: „Schau her, ich habe diese Schriften so oft gehört. Noch einmal gebe ich dir die Chance, die ganzen Schriften von Anfang bis Ende durchzulesen, und wenn ich danach nicht befreit bin, werde ich dich töten lassen!“ Was geschah? In sieben Tagen waren die ganzen Schriften vorgelesen worden und am letzten Tag kam der Priiester nach Hause und legte sich in Verzweiflung nieder: „Morgen ist mein Todestag!“ Seine Tochter war sehr weise. Sie fragte ihren Vater: „Warum bist du so traurig?“ „Ach, meine liebe Tochter, morgen werde ich hingerichtet!“ - „Warum?“ - „Weil in den Schriften steht: Wer auch immer diese Schriften liest und sie befolgt, wird befreit. Doch ich weiß, daß weder der König noch ich frei bin. Ach, morgen werde ich hingerichtet, es gibt kein Entkommen!“ Seine Tochter sagte zu ihm: „Gut, ich werde morgen früh zum König gehen und ihm eine Frage stellen.“ Sie ging am nächsten morgen zum König und er fragte sie: „Warum bist du gekommen?“ Die Tochter sagte. „Ich bin gekommen, um euch Antwort auf die Fragen zu geben, die ihr meinem Vater gestellt habt!“ - „Was ist die Antwort?! - „Hier kann ich sie euch nicht geben. Laßt uns in die Wildnis gehen, ganz allein, Ihr und ich!“ Und sie ließ auch ihren Vater holen und nahm zwei Seile mit. Damit band sie den König an einen Baum und ihren Vater an einen anderen. Beide waren jetzt an einen Baum gefesselt. Sie ging zu ihrem Vater und sagte: „Vater, kannst du bitte den König dort drüben losbinden?“ Er antwortete: „Wie sollte ich, ich bin doch selbst gebunden!“ Dann ging sie zum König: „König, könntet Ihr bitte meinen Vater losbinden?“ - „Oh du dummes Mädchen, siehst du nicht, daß ich gefesselt bin? Wie kann ein Gefesselter einen anderen befreien?“ Und das war es, was sie damit zeigen wollte, versteht ihr? So geschieht es tatsächlich: Wir sind an Händen und Füßen durch die nach außen gerichteten Sinne gebunden. Wir wissen nicht, wie wir selbst befreit werden können, wie können wir dann andere befreien? Sich von den Bindungen zu befreien, ist eine praktische Sache. Nur die Schriften zu lesen oder zu hören, ist nicht genug. Es muß jemand da sein, der uns eine Verbindung im Innern gibt und uns praktisch zeigen kann, wie man sich für eine Weile von außen zurückzieht, wie man sich über die Fesseln der nach außen gerichteten Sinne erhebt und wie man das innere Auge öffnet. Wenn wir es einmal getan haben und durch regelmäßige Übung wieder und wieder tun, werden wir Erfolg haben. „Wenn du nicht gleich erfolgreich bist, versuch es immer wieder von Neuem!“ Das also tut der Meister.
Einen Vortrag halten, euch sagen, wie man beten und bestimmte Bräuche und Riten ausführt, kann jeder mit ein wenig Übung: Man kann lernen, wie man sich dabei benimmt, wie man Freude oder Ernst zum Ausdruck bringt - nein, das ist es nicht. Dies hier ist eine Frage der Praxis. Derjenige, der dieses Wissen und jene Erfahrung hat, ist fähig, sie auch anderen zu geben. Er wird euch eine Erfahrung geben, mit der ihr beginnen könnt, mag es mehr oder weniger sein.
Was möchte Er von uns? Er möchte, daß wir Körper und Gemüt zur Ruhe bringen. Gott kann man nicht mit den nach außen gerichteten Sinnen, dem Intellekt oder den feinstofflichen Lebensenergien, „Prana“ genannt, erkennen. Nur gleiches kann gleiches erkennen. Er kann nur von der Seele erkannt weren, wenn sie von den nach außen gehenden Sinnen getrennt wird und dadurch frei wird. Das ist eine Frage der Praxis. Jetzt leuchtet es uns zwar intellektuell ein, doch wie können wir es praktisch tun? Schriften lesen, Gebete sprechen und Zeremonien abhalten, sind Handlungen, die wir mit Hilfe der nach außen gerichteten Sinne tun. Doch das (was hier gesprochen wir) ist etwas, das erst beginnt, wenn ihr euch über die nach außen gerichteten Sinne erhebt. Ihr könnt es auch nicht mit Hilfe des Gemüts oder Intellekts erlangen, sondern erst, wenn ihr intellektuell still seid. Ihr mögt intellektuell Schlüsse ziehen und zu einem Ergebnis kommen, aber dabei wirkt immer noch das Gemüt durch den Verstand. Wir müssen auch den Verstand zur Ruhe bringen. Dann erhebt sich die Seele und wird frei. Das ist alles, was wir zu tun haben.
Was tut der Meister, wenn jemand zu ihm kommt? Alle zehn Diener - die nach außen gerichteten Sinne - müssen unter Kontrolle sein: das Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Berühren, die durch die Sinnesorgane der Ohren, Augen, Nase, Zunge und Haut wirken. Wenn sie unter Kontrolle sind, wird das Haus in Ordnung sein. Jeder Diener wird seine Aufgabe erfüllen: „Du putzt die Zimmer! Du stellst die Stühle gerade! Du zündest das Licht an!“ Alles wird in Ordnung sein. Das ist das erste, was zu tun ist. Wer an äußere Freuden und Vergnügungen verhaftet ist - seien sie gut, oder schlecht - kann sich nicht über das Körperbewußtsein erheben. Lord Krishna sagte: „Gute Taten und schlechte Taten sind beide bindend, wie Ketten aus Eisen oder Ketten aus Gold!“ Das ist also das erste Praktische, was wir erhalten, wenn wir zu Füßen des Meisters kommen. Er zeigt euch den Weg, wie man sich von außen zurückzieht und sich für eine Weile über das Körperbewußtsein erhebt. Einen akademischen Abschluß kann man nicht an einem Tag machen. Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Doch wenn ihr einmal etwas bekommt, es dann regelmäßig übt und seinen Anweisungen gehorcht, werdet ihr fortschreiten. Einer, der heute in der Anschlußklasse ist, war auch einmal im ersten Schuljahr. Wenn denen, die jetzt im ersten Schuljahr sind, dieselbe Hilfe und Führung zuteil wird, können auch sie die Abschllußklasse erreichen. Deswegen heißt es: „Jeder Heilige hat eine Vergangenheit und jeder Sünder eine Zukunft!“ Der Mensch kann sich wandeln. Selbst Räuber können Heilige weren: Valmiki war ein Räuber und wurde zu einem Heiligen. Er berichtete die Geschichte des Ramayana achtzehntausend Jahre bevor sie tatsächlich geschah. Was ich sagen will, ist: Es gibt Hoffnung für jeden. Es gibt nichts, weshalb man entmutigt sein müßte. Doch wir müssen die Erfahrung, die uns gegeben wurde, entwickeln, ohne daß die nach außen gehenden Sinne oder der Intellekt dazwischenkommen. Das heißt nicht, daß man den Intellekt nicht gebrauchen sollte.
Wenn ihr eine Sache verstanden habt, dann tut sie.
Laßt nicht zu, daß das Gemüt sich einmischt. Denn wenn das Gemüt (während der Meditation) an etwas festhält, hierhin und dorthin schaut und Schlüsse zieht, wirkt der Intellekt. Solange ihr nicht intellektuell seid, könnt ihr keinen Schritt weitergehen. Das ist das erste, was wir tun müssen. Um das zu erreichen, werdet ihr angewiesen, ein Tagebuch zur Selbstprüfung zu führen. Erkennt ihr jetzt die Notwendigkeit des Tagebuchs? Doch wieviele von euch führen das tägliche Tagebuch? Ich fürchte, es sind nicht einmal zehn Prozent. Das ist der Grund, daß wir nicht voranschreiten, obwohl wir etwas erhalten haben. Wir müssen voranschreiten, das ist das erste, was wir zu den Füßen des Meisters lernen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Meister und einem gewöhnlichen Menschen? Er ist ein Mensch wie wir. Es ist wie bei einem Arzt, der durch das Studium der Anatomie weiß, wie das Körpersystem arbeitet, wie Krankheiten entstehen und wie man sie heilen kann. In ähnlicher Weise leiden auch wir an einer Krankheit. Der, der erfahren und kompetent ist, der selber über diese Gebundenheit hinaus geht und anderen helfen kann, sich darüber zu erheben, wird Meister genannt. Das heißt: Es ist Gott in ihm, der wirkt. Wißt ihr, wer euch eine Verbindung mit Gott geben kann? Ein Menschensohn kann es nicht - es ist allein der Absolute Gott, der sich zum Ausdruck brachte. Als Er (auf diese Ebene) herab kam, lehrte Er den Höchsten Weg. Er kennt den Weg und auch im menschlichen Körper ist Er sich dessen bewußt. Das ist der Unterschied zwischen einem Menschen und einem Meister. Wenn ihr zu einem solchen Meister kommt, ist das also das Erste, was zu tun ist. Und hierin liegt der Mangel sage ich euch. Uns wurde eine Erfahrung gegeben, doch wir leben nicht entsprechend. Wir werden von den äußeren Vergnügungen weggezogen, obwohl wir wissen, daß Gott in uns ist - das kostbare Juwel, die Perle von unschätzbarem Wert - können wir die wertlosen äußeren Dinge nicht lassen.
Tagor, ein Dichter von internationaler Bekanntheit, sagt: „Oh Gott, ich sehe, in Dir liegt ein großer Schatz. Warum kann ich den Schmutz und die wertlosen Dinge dieses Körpers nicht wegwerfen?“ Wir wissen es sehr wohl, intellektuell erkennen wir die Wahrheit. Was sagen die Meister?
„Gott zuerst und dann die Welt!“
Und was sagen wir? „Erst die Welt und dann vielleicht Gott!“ Ehrlich gesagt sind wir nicht nach Gott aus, sondern nach der Welt. Wir beten zu Gott. Warum? Die meisten von uns bitten um weltlliche Dinge. Läge es nicht in der Macht Gottes, ihnen diese Dinge zu gewähren, würde keiner je an Gott denken. Ein Schwacher betet zu einem Starken. Was auch immer aus unseem tiefsten Herzen kommt, das hört Er, denn Er ist bereits dort. Er beobachtet alle unsere Handlungen.
„Bittet, so wird euch gegeben!“
Das sagten alle Meister. Das ist das erste; ich habe sehr viel Nachdruck auf diesen Punkt gelegt, ich habe euch gebeten und euch dazu angewiesen, ich habe euch darum gebettelt in meinen Rundbriefen und Gesprächen - und wenn ihr es immer noch nicht tut? Wir sollten es jetzt wirkliche tun! Das ist das erste. Wenn ihr es tut, was wird dann geschehen? Obwohl ihr die Augen offen habt, werdet ihr soviel Kontrolle über eure Wahrnehmung haben, daß ihr mit offenen Augen nicht seht. Das können wir entwickeln. Newton saß in einem Zimmer, das zur Straße hinausging, und löste mathematische Probleme. Er was so darin vertieft, daß er eine Musikkapelle, die an ihm vorüberzog, nicht hörte. Warum? Wenn die Aufmerksamkeit, die der Ausdruck unserer Seele ist, nicht bei den nach außen gerichteten Sinnen ist, funktionieren sie nicht. Jemand kam und fragte Newton: „Ist hier eine Musikkapelle vorübergekommen?“ - „Nein“, sagte er, “Ich habe nichts bemerkt!“
Vielleicht habt ihr in eurem eigenen Leben einmal die Erfahrung gemacht, daß ihr ganz in Gedanken vertieft ward und ihr es nicht gehört habt, als euch jemand rief. Wenn jemand kommt und sich neben euch setzt, während ihr so vertieft seid, merkt ihr es nicht. Ihr wißt nicht, wer kommt und geht. Das ist das Training der Aufmerksamkeit, es wird „Surat Yoga“ genannt.
Wenn die Aufmerksamkeit (Surat) konzentriert ist, könnt ihr unter hundert Leuten sitzen und seid doch ganz allein. Das sagt auch Emerson. Wenn er ganz allein sein wollte, ging er in ein Gasthaus, wo Hunderte kommen und gehen. Das war so, weil er mit niemanden etwas zu tun hatte. Er war in seine eigenen Gedanken versunken. Ihr denkt vielleicht, daß ihr die Welt verlassen und euch in die Wildnis zurückziehen solltet, doch auch dort gibt es Tiere und Bäume, und eure Aufmerksamkeit wird nach außen gezogen.
Alle nach außen gerichteten Sinne zu kontrollieren,
ist das einzig, was notwendig ist.
Wie man das macht, könnt ihr von denen lernen, die es gemacht haben, indem ihr ihre Anweisungen folgt. Vielleicht habt ihr in eurem eigenem Leben erfahren, daß ihr eine Art Ruhe und Frieden spürt, wenn ihr euch völlig von außen zurückzieht; nicht jeden Tag, aber manchmal. Wenn ihr euch ganz vrtieft und von außen abgeschnitten seid, empfindet ihr ein Gefühl von Zufriedenheit, Ruhe, Glück und Frieden. Was geschieht dann? Wir möchten dieses Gefühl länger empfinden. Natürlich möchten wir das.
Wir sind Kinder des Lichts, wie ich euch sagt. Unser Ursprung ist oben, wie bei eineer Kerzenflamme. Jeder Mensch möchte sich nach oben erheben. Selbst wenn man eine Kerze umgekehrt hält, zeigt die Flamme nach oben.
Unsere Seele ist von Gott, sie ist Licht.
Sie ist durch die nach außen gerichteten Sinne an den Körper gebunden. Wenn sie befreit wird, erhebt sie sich nach oben; das ist ganz natürlich. Und dann kommt ganz von selbst wahre Ruhe. Wie geschieht es? Wenn wir unsere Aufmerksamkeit von außen zurückziehen und das Laboratorium des menschlichen Körpers betreten. Wie angenehm fühlt ihr euch, wenn ihr in ein Haus mit Klimaanlage kommt, nachdem ihr draußen in brennender Hitze gewesen seid! So ähnlch ist das. Ihr fühlt euch sehr wohl. Ihr erhaltet innere Einblicke, wenn der Meister kommt. Er zeigt euch nicht nur, wie man sich von außen zurückzieht und das Laboratorium des menschlichen Körpers betritt, sondern auch, wie man sich über die Sinne erhebt und eine Erfahrung vom Jenseits erlangt.
Wann ist das möglich? Wann das Gemüt aufhört zu fragen. Wenn der Intellekt zur Ruhe kommt, leuchtet die Wahheit auf und ihr seht Licht. Wenn ihr jedoch ständig fragt, warum dies so ist und jenes nicht so, warum (jene Erfahung) nicht gekommen ist, dann ist euer Gemüt nicht still. Es muß aber zur Ruhe kommen. Wenn das erreicht ist, erhaltet ihr die Erfahrung Gottes in der Form von Licht und Ton. Der Meister gibt euch zuerst eine Erfahrung, wie man sich über den eisernen Vorhang des menschlichen Körpers erhebt, und wenn ihr Tag für Tag übt, erhebt ihr euch über den Astral-, Kausal- und Überkausalkörper. Von Tag zu Tag erfahrt ihr mehr Glückseligkeit und Freude. Der Heilige Tulsi Das sagt, als er sich über das Körperbewußtsein erhob und in die Kausalebene kam und diese Glückseligkeit und Freude erfuhr, dachte er: „Das ist das Höchste, das Äußerste!“ Als er jedoch die Kausalebene überschritten hatte und in die Überkausalebene und darüberhinaus gelangt war, sagte er: „Die Kausalebene ist im Vergleich dazu ein Schuttplatz.“
Diejenigen, die jene Glückseligkeit gekostet haben, sind hier in der Welt, doch sie sind gebunden - die Meister unterliegen den Anweisungen Gottes. Sie möchten gern zurückgehen. Wenn wir eine solche innere Erfahung machen, wünschen wir uns, dorthin zu gehen. Warum möchten wir jetzt nicht dorthin? Weil wir Freude, Glück und Zufriedenheit in den äußeren Dingen finden. Und mehr noch, wir haben uns niemals darum gekümmert, tief in die Sache einzudringen und zu untersuchen, was es ist, das uns Glück in den äußeren Dingen gibt.
Wir sind bewußte Wesen. Wie kann ein bewußtes Wesen Freude, Glück oder Zufriedenheit durch materielle Dinge haben? Und doch fühlen wir es - aber wie und warum? Wir sind verkörpertes Glück. Gott ist alle Glückseligkeit, alle Freude, alles Glück und dieses Glück ist uns eingeboren. Solange wir mit etwas indentifieziert sind, wird unser eigenes Glück darin reflektiert. Wenn uns jene Sache aber weggenommen wird oder wir sie verlassen müssen, empfinden wir Unglück. So sollten wir uns also mit etwas identifizieren, was sich nicht wandelt, und das ist Gott allein. Jedes Glück das wir durch äußere Dinge spüren, liegt nicht wirklich in diesen Dingen, sondern in unserem eigenen Selbst. Es spiegelt sich in diesen Dingen, solange wir mit ihnen identifiziert sind. Eine erwachte Seele ruft aus: „Oh Gott, wie schön bist Du! Wie herrlich und allwissend!“ Sie sieht Seine Weisheit in allen Dingen, denn sie wird zum bewußten Mitarbeiter am göttlichen Plan. Sie sieht, daß Er es ist, der alles tut, nicht sie selbst.
Natürlich erhebt sich bei Neuen die Frage: „Wie hast du diesen Zustand erreicht? Du sagst, alles ist schön, alles ist voller Herrlichkeit, außen und innen ist alles Seine Offenbarung, Gott ist Licht, Gott ist überall. Doch wie hast du diesen Zustand erreicht? Was hast du gemacht?“ Diese Frage ist ganz natürlich. Ich denke, wir sehnen uns alle nach diesem Zustand. Der erste Schritt ist: Seid wahrhaftig. Seid wahr. Wenn ihr keine Lügen sprecht, werdet ihr euch wandeln. Taten der Dunkelheit werden in Dunkeln begangen. Ihr möchtet irendwohin gehen, wo euch niemand sieht. Alles, was Verborgenheit verlangt, ist eine Sünde.
Zwei Wahrheitssucher kamen zu einem Meister. Der Meister sagte zu ihnen. „Seht, hier sind zwei Tauben. Nehmt sie und tötet sie an einem Ort, wo euch niemand sieht!“ Der Eine war sehr flink. Er ging hinter eine Mauer, wo niemand ihn sehen konnte, tötete sie und kam nach ein paar Minuten zurück. Der andere arme Junge konnte keinen Ort finden, an dem ihn niemand sah. Vom Morgen bis zum abend lief er herum und kehrte abends unverrichteter Dinge wieder zurück. Der Meister fragte ihn: „Wie? Du warst nicht fähig die Taube zu töten?“ - „Nein Herr!“ - „Warum nicht? Konntest du keinen Ort finden an dem du es tun konntest?“ - „Nein, Herr!“ - „Wer hat dich denn gesehen?“ - „Die Taube selbst hat mich gesehen!“
Folgt dem Schönen, das zu euch gesprochen wird. Lebt danach, jeder einzelne von euch. Wer auch immer den menschlichen Körper erhalten hat, hat das Geburtsrecht, Gott zu werden. Das ist keine Übertreibung. Doch wir folgen dem nicht, das ist das Schlimme. Ihr werdet sehen, daß ihr aus diesem Grunde die Tagebücher erhalten habt. Wozu sind sie da?
Seid wahr in Gedanken, Worten und Taten.
Macht keine falschen Versprechungen. Laßt denken und sprechen nicht voneinander verschieden sein, sondern laßt Herz, Verstand und Zunge übereinstimmen. Was ist das Kennzeichen, daß das, was ihr sagt, wahr ist? Wenn eure Zunge, euer Verstand und euer Gemüt mit dem übereinstimmen, was ihr in eurem Herzen habt. Könnt ihr dann etwas Schlechtes tun? Manchmal tun wir etwas und wenn später jemand danach fragt, sagen wir: „Ich habe nichts getan.“ Ist das nicht eine Lüge? Wenn ihr einmal lügt, müßt ihr noch hundertmal lügen, um diese Lüge abzudecken. Erkennt, wie wir uns selbst immer mehr Dornen schaffen! Einen wahrhaftigen Menschen könnt ihr jederzeit etwas fragen, und er wird immer dasselbe antworten; er muß nicht nachdenken, was er sagen soll. Doch einer, der lügt, muß nachdenken: „Diesem habe ich es so erzählt, den anderen so!“ Er versucht die ganze Zeit, etwas zu verbergen. Doch die Katze muß aus dem Sack.
Eines ist: wenn ihr wahrhaftig seid, könnt ihr euch ändern. So brauchen wir als erstes Wahrhaftigkeit. Doch nicht so, daß jeder es sieht. Ihr seht es, Gott in euch sieht es, die Meisterkraft in euch sieht es. Deswegen sage ich: Seid wahr zu eurem eigenen Selbst! Wenn ihr wahr seid zu eurem eigenen Selbst, seid ihr wahr zu Gott, zu eurem Meister. Wenn ihr wahr seid zu eurem eigenen Selsbt, braucht ihr niemanden auf der Welt zu fürchten - nicht einaml in den drei Welten. Das ist das erste, was erforderlich ist.
Und weiterhin, wenn ein Gott-im-Menschen - der menschliche Pol, in dem er sich offenbart - euch auf den Weg stellt und euch eine innere Verbindung gibt, dann ist jene Gotteskraft der wahre Meister, nicht der Menschensohn. Er wohnt in euch. Könnt ihr irgendetwas Schlechtes oder Böses tun, wenn ein fünfjähriges Kind bei euch sitzt? Ihr tut es lieber im Geheimen. Unser Meister sagte immer: „Wenn ein fünfjähriges Kind bei euch sitzt, möchtet ihr schlechte Dinge geheimhalten.“ Wenn ihr Schlechtes tun wollt, vermeidet ihr es dabei, gesehen zu werden, obwohl die Gotteskraft selbst in uns ist und jede unserer Handlungen beobachtet. Wie könnt ihr also irgendetwas Schlechtes tun? Habt Ehrfurcht davor!
Einmal geschah es in meinem Leben, daß viel Propaganda gegen mich gemacht wurde. Der Meister hatte mich gebeten, zweihundertfünfzig Menschen beim monatlichen Satsang zu initiieren. Natürlich entsteht dadurch Konkurrenzdenken, und so begann die große Propaganda gegen mich. ich blieb still, denn ich war wahr zu meinem eigenen Selbst. Ich wußte: „Gott ist in mir, der Meister ist in mir!“ Sie richteten es so ein, daß ich acht Monate lang nicht mit dem Meister sprechen konnte - solch einflußreiche Leue waren daran beteiligt.
Einmal war mein älterer Bruder, der auch initiiert war, bei mir und ich sagte ihm: „Wenn du zum Meister gehst, dann frag ihn gelegentlich, ob ich eine Sünde begangen habe.“ (Doch die Augen meines Meisters bestätigten es mir bereits, versteht ihr?) Als mein Bruder ihn fragte, sagte der Meister. „Er hat nichts Falsches getan, weder wissentlich noch unwissentlich. Aber ungewöhnlich ist, daß er, obwohl soviel über seinen Kopf hinwegging, niemals zu mir gekommen ist, um zu sagen, daß die Propaganda, die verbreitet wird, nicht richtig ist.“
Ich hatte meinem Meister niemals eine Frage gestellt, außer zwei oder drei zu Beginn, als ich ihn traf. So bat ich ihn natürlich: „Ich möchte gern ein paar Minuten zu dir kommen!“ - „Ja, du bist willkommen!“ - In der Nacht, als alle gegangen waren, sagte er: „Komm und schließ die Tür!“ Ich saß bei ihm und sagte zu ihm: „Meister, ich bin deswegen nicht zu dir gekommen, weil ich weiß, daß du in mir bist, jede einzelne Handlung beobachtest und selbst den zukünftigen Verlauf meiner Handlungen siehts. Das ist der Grund weshalb ich nicht zu dir kam.“
Seid wahr, sage ich euch. Das ist eine sehr wichtige Eigenschaft. Doch wir kümmern uns nicht darum. Wir verkaufen den Propheten Joseph um ein paar lächerliche Münzen. Ihr verspielt euer ewiges Leben für ein paar weltliche Dinge. Seid wahr. Habt Ehrfurcht: „Er sieht mich! Er beobachtet mich!“ Das sind zwei Voraussetzungen (für den spirituellen Fortschritt).
Das dritte ist: Er gibt euch eine Verbindung mit jener Kraft, dem Wort , und zeigt euch, wie ihr euch nach innen erheben könnt und mit Naam oder dem Wort, dem Licht- und Tonprinzip in Verbindung kommen könnt. Seid regelmäßig und kommt täglich damit in Verbindung. Das ist das Brot des Lebens. Versäumt es nicht. Wenn ihr es tut, was wird dann geschehen? Ihr werdet von Tag zu Tag fortschreiten und inneren Frieden und innere Freude erlangen. Alle Gebete die ihr sprecht und alle äußeren Formen der Verehrung werden gesegnet sein. Wenn ihr betet, werdet ihr Ihn vor euch sehen. Was ihr in den Schriften lest. Wird dann immer lebendig für euch sein. Diese Dinge werdet ihr erfahren, und ihr werdet allen Frieden erlagen. Wenn eure Seele zurückgezogen wird, kommt ihr mit der Gotteskraft in Verbindung. Je mehr unser Bewußtsein mit dem All-Bewußtsein in Verbindung kommt, desto mehr wird es vor Freude, Frieden und Allwissenheit überfließen.

Gott ist Allwissenheit.
Die Meister sprechen niemals von der Ebene des Intellekts, sie sprechend das aus, was direkt von innen kommt. Emmerson sagt: „Die Gedanken, die kommen, ohne zu denken, sind immer vollkommen!“ Was macht der Meister? Er liebt alle, selbst die Sünder. Für einen Sünder hat Er sogar mehr Mitleid und Liebe, denn Er betrachtet ihn als Kind Gottes. Seine Arbeit ist, alle Kinder Gottes zusammen zu bringe. So müßt ihr euch für den Weg vorbereiten. Jedoch noch etwas mehr ist notwendig.
Die Frage wird gestellt: „Wie wurdest du zum Geliebten Gottes und Gott dein Geliebter?! - Ihr könnt es am Beispiel eines Mädchens verstehen: Sie ist ihrem Mann ergeben, mit Herz und Seele. Sie ist wahr zu ihm und lebt so wie er es von ihr wünscht. Was wird das Ergebnis sein? Sie liebt ihren Mann und ihr Mann liebt sie nun auch mehr und mehr. Wenn er sieht, daß sie etwas möchte oder braucht, dann wird er ihr alles geben, ohne daß sie darum bitten muß. Die Frau liebt ihren Mann und der Mann liebt seine Frau. Das ist ein weltliches Beispiel. Wenn die Meister ihre Lehre verkünden, legen sie sie auf beide Arten dar (spirituell und weltlich).
Jene, die Gott lieben, kommen mit Ihm in Verbindung und wenn sie Ihm ganz ergeben sind, werden sie nicht mehr nach ihrem eigenem Willen handeln. Er liebt sie sehr. Die Meister lieben Gott und Gott liebt die Meister. In Wirklickeit ist der Mesiter Gott, der durch den menschlichen Pol wirkt. Es erhebt sich die Frage: „Wie können wir zum Geliebten Gottes werden?“ Einfach dadruch, daß wir es so tun, wie es jedes Mädchen, jede Frau tun würde. Wenn ein Mädchen verlobt ist und ihrem Mann wirklich im Herzen verbunden ist, denkt sie die ganze Zeit an ihr, nicht wahr? Und das hat eine Auswirkung im Herzen des anderen - dann ist sie in seinem Herzen und er in ihrem Herzen. So entwickelt sich Empfänglichkeit. Und was bewirkt das? Der eine wird das tun, was der andere macht.
In Indien gibt es eine Geschichte von einem Lehrer, der seinen Schüler sehr liebte. Der Schüler hatte eine unzulängliche Handschrift, er kritzelte. Der Lehrer líebte ihn so sehr, daß auch er anfing, zu kritzeln. Das ist das Schicksal der Liebe, sage ich euch. Liebe hat große Macht. Ein Heiliger betet: „Oh Gott, du hat mich von der Welt und allen ihren Fesseln befreit. Gib nun acht auf dich, denn jetzt bist du (durch die Liebe) mehr gebunden als ich!“ Dies zeigt, wie wir zum Geliebten Gottes werden können, wenn wir ihm gehorchen.
„Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote! Laßt meine
Worte in euch wohnen und wohnt ihr in mir!“
Nur dann ist es möglich. Wir jedoch gehorchen den Anweisungen des Meisters nicht. Wessen Fehler ist es dann, wenn ihr keine Fortschritt oder nur wenig Fortschritt macht oder sogar alles verliert, was ihr hattet? Der menschliche Körper ist die goldene Gelegenheit, die uns gegeben wurde. Wer den menschlichen Körper erhalten hat, hat das Geburtsrecht, Gott zu erkennen, sage ich euch. Wir jedoch vergeuden diese goldene Gelegenheit für Nichtigkeiten - für ein paar Vergnügungen, die wir duch die Sinne erhalten. Nun prüft euch selbst und seht, wo ihr steht.
Das nächste ist die Reinheit. Was erwartet ein Mann von seiner Frau? Reinheit. Sie sollte ihn allein lieben, denn Gott hat sie ihm zur Gefährtin gegeben und sie mit ihm vereint. Sie sollte ihrem Mann ergeben sein. Das ist ein weltliches Beipiel. Genauso sollte einer, der Gott liebt, Gott ergeben sein und nicht erlauben, daß etwas zwischen ihm und Gott steht. Was er tut, tut er für Gott. Alles, was die Frau tut - all die Dinge, die sie im Haus verrichtet, ohne Bezahlung und ohne Dank dafür zu erwarten - tut sie, um die Liebe ihres Ehemannes zu gewinnen, nicht wahr? Das ist die Reinheit der Gedanken, die notwendig ist. Das Tagebuch wurde euch gegeben, um Wahrhaftigkeit, Liebe für Gott und Liebe für alle zu entwickeln. Liebt alle um Seinetwillen
„Liebe Gott mit ganzem Herzen, mit aller Kraft, mit
deiner ganzen Seele und deinem ganzen Gemüt!“
Liebt die ganze Menschheit. Seht Gott in euren Söhnen und Töchtern, in eurem Ehemann oder eurer Ehefrau. Seid wahr. Was ist das für eine Liebe, wenn man zuerst den einen liebt und dann zum nächsten geht? Liebe, die sich wandelt, ist keine Liebe. So sollten wir um der Liebe Gottes willen alle lieben, denn Er wohnt in jedem Herzen. Es gibt kein Herz ohne Ihn. Wir sollten rein und nur Gott allein ergeben sein, nicht anderen. Selbst wenn ihr euren Meister liebt, liebt ihn deshalb, weil Gott in ihm ist. Der Menschensohn, in dem jene Kraft wirkt, ist gesegnet; und diese Kraft ist auch in euch. So könnt ihr also die Liebe eures Ehemannes gewinnen und er wird alles für euch tun, sage ich euch.
Die Meister erklärten diese Dinge auf weltliche Art. Ein Mahatma sagte: „Die Meister sind die Arbeiter im Hause Gottes, was sie auch tun, Gott verwehrt ihnen nichts, sie sind Seine geliebten Söhne!“ Maulana Rumi (persischer Heiliger) sagt: „Wenn ein Pfeil vom Himmel herabgeschossen wurde, so hat der Meister (wer ist der Meister? Gott in ihm, nicht der menschliche Körper) die Macht, den Pfeil mitten im Flug umkehren zu lassen.“ Die Frage erhebt sich: „Ist er größer als Gott?“ Nein! Gott liebt ihn. Was immer er - Gott in im tut - das nimmt Gott an. Der Meister sagt: „Wir sind gebunden, oh Gott! Du aber kannst uns befreien. Doch wer wird Dich befreien? Du bist durch die seidenen Bande der Liebe gebunden, die stärker sind als Ketten aus Eisen!“ Das ist der Weg, wie wir diesen Zusand erreichen können. Was erkennt dann die Seele? Sie erkennt: „Niemand auf Erden ist glücklicher als ich!“, denn Gott liebt sie.
Wenn eine Frau weiß, daß ihr Mann sie liebt, wie glücklich fühlt sie sich! Ein solcher Liebender Gottes - oder die Liebende - würde ich jetzt sagen (denn unser wahrer Ehemann ist Gott, Er ist der Ehemann der Seele, nicht des Körpers. Für den Körper haben wir unsere Gefährten; unsere Körper sind für sie) - spürt, daß Gott sie liebt. Wie glücklich ist jede Frau, die im Herzen überzeugt ist, daß ihr Ehemann sie liebt! Wenn du fühlst, daß Gott dich liebt, gibt es nichts mehr zu sagen und auch nichts mehr, worum man bitten müßte. Ein Gebet kommt aus dem Herzen eines schwachen Menschen. Wenn man im Schoß Gottes ist, nd wenn man von Seiner Größe überzeugt ist, wenn Gott dein ist du Sein bist, dann betet man nicht.
Hat eine Frau, die mit ihrem Ehemann verheiratet ist, sich je darum gekümmert, wie für sie gesorgt wird? Hier im Westen ist das anders: auch die verheirateten Frauen beginnen einen Beruf nachzugehen; doch im Osten kümmert sich eine Frau, wenn sie verheiratet ist, niemals darum, woher sie Kleider oder Essen bekommt. Sie sagt: „Ich bin verheiratet.“ Wenn ihr zu Ihm gehört, liegt es an Ihm, sich um Euch zu kümmern. Das sind die Gefühle eines Gottliebenden oder einer Ehefrau. Kommt jemand zu ihr und fragt sie, welche Erfahrung sie erhielt, so wird sie sagen: „Ich sah die strahlendste aller Sonnen in mir aufgehen!“
Gott ist alles Licht!
Jenes Licht kommt, wenn wir uns ein wenig über die physischen Vorhang erheben; wenn wir dann die astralen und kausalen Fesseln abschüteln, wird dieses Licht mehr und mehr und läßt sich mit dem Licht von Billionen und Trillionen von Sonnen vergleichen. Aber selbst das ist noch Dualität. Ihr seht das Licht. So sind es zwei: Der, der sieht, und das, was er sieht. Wir müssen noch einen Schritt weiter gehen, denkt daran!
Es gab einmal einen großen Heiligen, Shankara war sein Name. Er sagte: „Oh Gott, ich weiß, es gibt keinen Unterschied zwischen Dir und mir, doch ich bin Dein, du aber bist nicht mein, denn die Welle ist Teil des Ozeans, doch de Ozean ist nicht Teil der Welle.“
Wenn ihr jenes Licht aller Lichter seht, werdet ihr
darin aufgehen, ihr werdet eins mit Ihm.
Das ist das letzte Ziel. Ihr werdet von jenem strahlenden Licht aufgenommen und in einen Zustand erhoben, der selbst noch über den Regionen liegt, in denen die Kraft des Wortes sich zum Ausdruck bringt - einen Zustand jenseits des Wortes, nennt es, wie ihr es wollt. Das ist unsere Bestimmung, das ist das Ziel, das vor uns allen liegt.
Wir sind glücklich zu schätzen, da wir den menschlichen Körper erhalten haben. Jedoch wie weit haben wir uns entwickelt? Der größte Teil unseres Lebens ist bereits vorüber. Glücklicherweise haben wir durch die Gnade Gottes jemanden getroffen, in dem Gott sich offenbart. Er hat uns auf den Weg gestellt und uns eine Erfahrung gegeben, mit der wir beginnen können. Jahre sind vergangen, und wo stehen wir? Wir sind noch nicht weiter, weil wir diese Dinge nicht beachten, wie ich euch bereits sagte.
Ich gebe euch die Essenz dessen, was alle Meister sagten, die von Zeit zu Zeit kamen. Das erfordert nicht, daß ihr eure Religion wechselt, es erfordert keine äußere Schule, keine Riten und Zeremonien. Erhebt euch einfach über das Körperbewußtsein. Macht den besten Gebrauch der vorbereitenden Stufen. Sie sind dazu gedacht, Hingabe und Liebe für Gott zu entwickeln. Wenn ihr jedoch dort verweilt, gebt acht, daß das Licht; welches euch gegeben wurde, nicht Dunkelheit wird.
Durch die Gnade Gottes hatte ich das Glück, hierher zu kommen und euch alle zu sehen. Ich liebe euch alle, jeden Einzelenen - nicht aus mir selbst, sondern durch Gott in mir, durch Meister in mir. Darin liegt keine Verpflichtung. Wenn der Vater seine Kinder liebt, tut er es aus freine Stücken und genauso habe ich Liebe für euch und ich möchte, daß ihr Liebe habt für Gott in mir - und Gott in euch. Was ist dafür zu tun? Gehorcht, und ihr werdet fortschreiten. Versteht genau den Zweck, weshalb ihr die Tagebücher erhalten habt und lebt danach. Je mehr ihr danach lebt, desto mehr Fortschritt wird da sein. Diejenigen, die einen guten Hintergrund haben, doch diese Dinge nicht befolgen, werden von denen, die gehorchen, auch wenn sie ganz neu auf dem Wege sind, überholt werden.
Der größte Teil des Lebens in diesem menschlichen Körper ist bereits vorüber, doch um ein bißchen Vergnügen im Äußeren, verkaufen wir Joseph für ein paar Silbermünzen. Denkt einmal sorgfältig darüber nach; ich brauche euch nichts aufdrängen, ich appelliere einfach nur an euren gesunden Menschverstand. Es ist zu eurem eigenen Besten und zu meiner Freude. Warum? Mein Meister - Gott in ihm - gab mir diese Pflicht. Ob ich erfolgreich bin oder nicht, ist nicht meine Sache; ich habe nur mein Bestes zu tun. Es ist Gott in mir (der wirkt); und euch wird geholfen werden, ohne daß ihr darum bitten müßt.
Nach ungefähr einer Woche werde ich euch physisch verlassen, aber nicht spirituell. Diese drei oder vier Monate,die wir hier zusammen verbringen konnten, waren die beste, goldene Gelegenheit. Wir sollten die physische Gegenwart des Meisters nicht unterschätzen. Doch ihr könnt dieselbe Schwingung aus tausenden von Meilen Entfernung erhalten.
Gott ist in euch!
Der Meister ist Gott im Menschen, nicht der menschliche Körper, denkt daran! Er ist bereits in euch. Lebt einfach danach, dann zieht ihr den besten Nutzen daraus, daß ihr den menschlichen Körper erhalten habt, und ihr werdet, wie ich euch sage, auch zum Geliebten des Meisters. Danke.
Der Körper ist wie ein Käfig, doch wenn ihr in der Liebe gefangen seid, lebt die Seele durch die Verbindung mit Naam von der Wahrheit, dem Elixier des Lebens.
Lebt also in einem Käfig der Liebe, wenn ihr Gott verwirklichen wollt, und diese Liebe wird euch zu Ihm bringen. Liebe ist ein Meer ohne Ufer. Sie kennt ein Ende, bis zum völligen Aufgehen in Ihm, wenn ihr euer Leben Ihm ganz übergebt.

Kirpal Singh


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Philippe de Champaigne

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Motto des Monats

"Vergessend, was vergangen ist, mich aber ausstreckend nach dem, was vor mir liegt, jage ich nach der mir bestimmten himmlischen Berufung durch den Herrn."
(Phil 3.13f - Bibel)