Oh Herr,
Schöpfer des Universums,
Erschaffer aller Erscheinungen!
Schenke dem Grund unseres Wesens
Milde und Bamherzigkeit,
Und erbaue in uns den Ort
In dem Du ewig weilst.
Fülle uns mit Deiner Schöpfungskraft
Damit wir ermächtigt seien,
Aus unserer wahren Arbeit
Lichte Früchte zu entzweien.
Mögen alle unsere Taten
Fruchtbar sein und tragen,
So wie wir es erwogen.
Und von Dir erbaten.
Verleihe uns die Weisheit
Zu schöpfen und zu spenden,
Um jedes Deiner Wesen
Zum Wachsen und Blühen zu lenken.
Löse bindende Schicksalsfäden,
Die uns schon lange kasteien,
So wie wir unserem Nächsten
Vergangene Fehler verzeihen.
Und führe uns nicht in Versuchung,
Was uns vom rechten Wege treibt
Sondern erleuchte uns die Pfade
Im gegenwärtigen Sein.
Denn DU bist der Boden
Und die Frucht
Die Schöpferkraft
Sowie die Erfüllung,
Wenn sich ALLES
Wieder zusammen findet
Und EINS wird
In
D I R.
O Du, der Du das All bist
und größer als alles zugleich!
Wie könnte ein Wort Dich preisen?
Wie könnte ein Wort Dich nennen,
wie ein Verstand Dich betrachten,
da kein Verstand Dich zu fassen vermag?
Wie nenn ich Dich, den Einzigen,
den ohne Namen?
Wie anders, als in Bildern,
dürfte ich von Dir reden?
Dich suchen aller Begehren
und aller Schmerzen.
Gesammelt sinnt alles Deinem Sinnbild nach
und rühmt Dich in schweigendem Singen.
Aller Ziel bist Du.
Du bist einer und alle und keiner.
Jakob Böhme
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